Belgrad. Wieder ist es an der serbisch-kosovarischen Grenze zu Zusammenstößen zwischen der KFOR und serbischen Demonstranten gekommen. 21 Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Offenbar wollten die Kosovo-Serben den Abbau ihrer Barrikaden durch die KFOR verhindern. Serbien und die im Nordkosovo ansässige serbische Minderheit erkennen die Eingenstaatlichkeit des Kosovo nicht an.

Zwischen den beiden Staaten herrscht außerdem ein Handelsstreit. Die Gespräche zu dessen Beilegung stocken. Vor allem die Frage des integrierten Grenzmanagements - einer gemeinsamen Kontrolle durch serbische, kosovarische und EU-Beamte - ist umstritten. Die Kosovo-Berichterstatterin des EU-Parlaments, Ulrike Lunacek, fordert deshalb, Serbien den Status eines EU-Beitrittskandidaten erst zuzuerkennen, wenn es die Vereinbarungen umsetzt. Eine Entscheidung ist beim EU-Gipfel am 9. Dezember fällig.

Zusätzliches Öl goss am Donnerstag der serbische Innenminister Ivica Dacic ins Feuer: Niemand solle sagen, dass man für den Kosovo keinen Krieg führen wolle. Würden die Kosovo-Serben angegriffen, könne man nicht zuschauen, meinte er. Beobachter glauben allerdings, dass der Chef der mitregierenden Sozialisten dies vor allem aus innenpolitischen Gründen sagt. In einigen Monaten stehen Parlamentswahlen an.