Florenz. Die Stadt Florenz hat den Mittwoch zum Trauertag erklärt, nachdem ein Rechtsextremist tags zuvor zwei senegalesische Straßenhändler erschossen und drei weitere Menschen verletzt hat. Der Gemeinderat der toskanischen Hauptstadt wurde zu einer Sondersitzung einberufen. Bei einer Zeremonie wurde an die beiden Opfer gedacht. "Wir müssen uns der kulturellen Herausforderung stellen, mit der uns der Rassismus konfrontiert", sagte Bürgermeister Matteo Renzi. Ein 50-Jähriger hatte am Dienstag in der Nähe eines Markts nördlich von Florenz zunächst mit drei Schüssen zwei Händler getötet und einen dritten schwer verletzt. Der Mann aus der toskanischen Stadt Pistoia ging dann anschließend ins Stadtzentrum von Florenz, wo er zwei weitere Menschen anschoss. Dort nahm er sich dann das Leben. Die Verletzten sind nicht in Lebensgefahr.
Fünf Personen sind am Mittwoch in Rom bei einer Razzia gegen Rechtsextremisten in Rom festgenommen worden. Durchsuchungen wurden in den Wohnungen von weiteren 16 Personen durchgeführt.
Unterdessen kam es zu Unruhen in der Hauptstadt. Einige Hundert Afrikaner, die nach dem Vorfall in Florenz in Rom gegen Rassismus demonstrierten, zogen in Richtung des römischen Hauptquartiers der rechtsradikalen Gruppe "Casa Pound". Bei der Demonstration ließen die Senegalesen mehrere Knallkörper explodieren und warfen Müllcontainer um. Die Polizei griff mit Tränengas ein, im zentralen Viertel Piazza Vittorio kam es zu chaotischen Zuständen. Das Viertel wurde abgeriegelt.