Erfurt. (gf) Der Verfassungsschutz in Thüringen gerät wegen seines Umgangs mit Rechtsextremisten immer stärker unter Druck. Am Montag berichtete die "Berliner Zeitung", das Landesamt habe einzelne Fahndungsmaßnahmen der Polizei sabotiert. So sei der NPD-Funktionär und V-Mann Tino Brandt vor polizeilichen Überwachungen gewarnt worden.

Brandt soll auch jener Verbindungsmann gewesen sein, der im Auftrag des Verfassungsschutzes 2000 D-Mark an das Rechtsterroristen-Trio weiterleiten sollte, das für zehn Morde verantwortlich gemacht wird. Man wollte den 1998 untergetauchten Neonazis im Jahr 2000 Geld für gefälschte Pässe zukommen lassen. Man habe damit den Aufenthaltsort der Drei erkunden wollen, bestätigte der Verfassungsschutz. Der von Brandt beauftragte Überbringer des Geldes habe es aber für sich behalten.

Eine Privatperson hat nun gegen den Verfassungsschutz wegen Strafverteitelung im Amt Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.