Teheran/Brüssel. Die EU-Außenminister setzen am Montag einen Teil der europäischen Sanktionen gegen den Iran aus, wenn die Regierung in Teheran das Abkommen zum iranischen Atomprogramm umsetzt. Das im November ausgehandelte Abkommen soll am 20. Jänner in Kraft treten. Es sieht vor, dass der Iran für sechs Monate zentrale Teile seines umstrittenen Atomprogramms aussetzt und verschärfte Kontrollen seiner Anlagen zulässt. Vereinbart wurde unter anderem, dass Teheran seine Bestände von auf 20 Prozent angereichertem Uran vernichtet. Das Übergangsabkommen soll Zeit schaffen, um eine dauerhafte Lösung auszuarbeiten und den jahrelangen Atomstreit endgültig zu beenden.

Öl aus Iran wieder erlaubt


Im Gegenzug für das Einlenken der Regierung in Teheran gewährt der Westen dem Iran eine Lockerung bei gewissen Sanktionen. Es sollen vorerst für ein halbes Jahr Strafmaßnahmen aufgehoben werden, die unter anderem den Energiesektor des Landes betreffen. Importversicherungen und der Transport von Rohöl aus dem Iran werden wieder erlaubt.

Der Beschluss aus dem Jahr 2012 hatte dazu beigetragen, dass die iranischen Ölausfuhren um die Hälfte einbrachen. Europäische Versicherer hatten bis dahin für 90 Prozent der weltweiten iranischen Ölexporte verantwortlich gezeichnet. Zudem sollen der Kauf, Import und Transport von petrochemischen Produkten des Landes wieder erlaubt werden. Auch damit verbundene Dienstleistungen wie die Finanzierung und Versicherung von Importen will die Europäische Union wieder erlauben.

Ferner wird das Verbot für den Handel mit Gold und anderen Edelmetallen mit der Regierung, Behörden und der iranischen Zentralbank aufgehoben.