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Unter Verdacht

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

Sowieso hat unsereiner verboten ausgeschaut am vergangenen Sonntag im Weltmuseum. Dort lagen die Nerven blank. Zumal uns die linke Umweltaktivistenideologie im Gesicht stand. Freier Eintritt als Besitzer einer Öffi-Jahreskarte. Doch die Öffis stehen für Klimaschutz. Ein Anfangsverdacht. Mit einem VAN wäre das nicht passiert. Dazu das Gewand: Ich mit Sneakers, sie mit gelber Hose und Rucksack. Was hat sie da drin? Suppe? Klebstoff? "Wollen Sie hineinschauen?" - Nein. Eh, wenn der Klebstoff nicht im Rucksack steckt, heißt das nicht, dass zwei solche klimatösen Typen keinen Klebstoff dabei haben. Der Verdacht erhärtet sich. Die beiden könnten ein Klebepärchen sein.

"Rucksack abgeben." Die Garderobe nimmt ihn nicht. Die Schließfächer sind belegt. "Dann müssen Sie ihn in der Hand tragen. Sicherheitsvorschriften."

Und jeder Saaldiener, an dem man vorbeikommt, sagt, sie möge den Rucksack abgeben, worauf jeder Saaldiener die Sache mit der Garderobe und den belegten Schließfächern erfährt, worauf jeder Saaldiener ordert, den Rucksack in der Hand zu tragen.

Nur einmal überlegen: Kriegt man die Wurfsuppe eigentlich schneller aus dem Rucksack, wenn man ihn auf dem Rücken oder wenn man ihn in der Hand trägt?

Jedenfalls werden sich die Umweltaktivisten bei solchen Sicherheitsmaßnahmen kaum an die Federkrone kleben können. Vielleicht doch besser Katzen kraulen für das Klima? Das wenigstens wäre für die Katze, während die Wurf- und Klebeaktionen nur für die Katz’ sind.