Moskau. Der vor 16 Monaten gestürzte ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch hat Russlands Staatschef Wladimir Putin in einem Interview für dessen Einsatz als seinen Lebensretter bezeichnet. Mit Hilfe russischer Soldaten war Janukowitsch am 23. Februar 2014 außer Landes geflüchtet. Er sei Putin dankbar, den Befehl zu dieser Aktion gegeben und "mein Leben gerettet zu haben", sagte er der BBC. Seinen politischen Gegnern in Kiew warf der Ex-Präsident vor, damals einen "Militärputsch" durchgezogen zu haben. "Sie haben das Land zerbrochen, sie haben die ganze Welt in diesen Konflikt gezogen."
Nach monatelangen Protesten proeuropäischer und nationalistischer Aktivisten gegen eine engere Bindung der Ukraine an Russland war die Lage in Kiew im Februar 2014 eskaliert. Bei einer noch immer nicht aufgeklärten Schießerei auf dem Maidan waren etwa hundert Menschen getötet worden. Janukowitsch bekräftigte in dem Interview, er habe keinen Befehl gegeben, auf die Demonstranten zu schießen. Er hätte aber mehr tun können, um das Blutvergießen zu verhindern. Derzeit lebt Janukowitsch im russischen Exil. Gegenüber der BBC sprach er aber die Hoffnung aus, eines Tages in die Ukraine zurückkehren zu können.