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Flüchtlingspolitik in Nordeuropa immer restriktiver

Von WZ-Korrespondent Andre Anwar

Politik

Stockholm. (ce) Die von Schwedens Minderheitsregierung avisierte weitgehende Verschärfung der Grenzkontrollen und Asylregeln bringt Dänemark und Norwegen unter Zugzwang. Norwegens bürgerlich-rechtspopulistische Regierung hat Schwedens Entschluss zur Abdichtung seiner Grenzen begrüßt. Sie kündigte an, als Reaktion seine eigenen Grenzkontrollen zu verstärken, vor allem auf sämtlichen Fähren nach Norwegen. "Schweden hat seine Grenzkontrollen verschärft, deshalb ist es wichtig, dass wir auch unsere Grenzen schärfer kontrollieren", so Norwegens bürgerliche Ministerpräsidentin Erna Solberg im Sender TV2.

Auch Dänemark, das bereits eine sehr restriktive Asylpolitik hat, aber bislang Flüchtlinge etwa aus Deutschland größtenteils ungehindert nach Schweden weiterreisen ließ, könnte bald seine Grenzen zu machen. Nach Dänemark sind allein im September und Oktober laut Polizei rund 46.000 Flüchtlinge eingereist. Rund 40.000 davon gingen weiter nach Schweden. Nun muss die einwanderungskritische bürgerliche Minderheitsregierung und ihre nationalistische Stützpartei "Dänische Volkspartei" (DF) befürchten, dass die Transit-Flüchtlinge in Dänemark bleiben.