Möglicher Machtwechsel
Doch auch Muñoz muss zugeben, dass sich politisch noch nicht viel verändert hat. Spaniens konservativer Regierungschef Mariano Rajoy (PP) boxte mit seiner absoluten Mehrheit eine harte Sparpolitik durch, ohne dass die Jugendarbeitslosigkeit groß unter 50 Prozent sank. Auch konnte ihre Partei bisher wenig bewirken. "Dafür müssen wir an die Macht", so Muñoz. Sie sind nah dran. Seitdem die "empörten" Spanier massiv Podemos, aber auch die neue liberale Protestpartei Ciudadanos wählten, gehört das traditionelle Zweiparteiensystem Spaniens der Vergangenheit an.
Doch seitdem herrscht auch ein politisches Patt. Vor wenigen Monaten scheiterten die Koalitionsverhandlungen endgültig. König Felipe VI. rief für den 26. Juni Neuwahlen aus. Podemos und Spaniens postkommunistische Vereinte Linke haben sich am Freitag für den Urnengang mit einer gemeinsamen Liste eingetragen, die Chancen hat, die Sozialisten von Oppositionsführer Pedro Sánchez als politische Linksalternative zu den Konservativen abzulösen. Es wäre vielleicht die größte politische Errungenschaft der "Bewegung des 15. Mai".