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Danke, Donald Trump!

Von Anja Stegmaier

Politik

Eigentlich hat Marine Le Pen bisher leichtes Spiel gehabt. Aus jedem Fehltritt ihrer Konkurrenten konnte die Rechtspopulistin politisches Kapital schlagen. Bisher. Nun führt der parteiunabhängige und pro-europäische Kandidat Emmanuel Macron in den Umfragen und wird sich laut Prognosen auch in der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahl im April gegen Le Pen durchsetzen können. So die optimistische Voraussage. Auch in den Niederlanden muss der bisherige Poster-Boy der Umfragen, Kollege Geert Wilders, schwer schlucken. Zuletzt verlor er in der Wählergunst und rutschte mit seiner Freiheitspartei zwei Wochen vor den Wahlen auf seinen Umfragewerte-Tiefpunkt. Der Grund: die Nähe zu Donald Trump. Den Niederländern ist der US-Präsident nicht geheuer. Und es scheint langsam aber sicher zu dämmern, welchen Schaden ein großmäuliger Populist realpolitisch tatsächlich anrichten kann. Zum ersten Mal wird ihnen bewusst, was ein Denkzettel an die "da oben" tatsächlich bedeuten kann. Nichts Gutes.
2017 sollte das Jahr der Rechtspopulisten werden. Nach Nigel Farages Bexit-Sieg und Trumps Triumph, standen auch in Europa alle Zeichen darauf, dass ein Dominostein nach dem anderen fällt. Angefangen mit Norbert Hofer in Österreich. Doch der erste Dominostein blieb stehen. Vielleicht ist ein Präsident Trump das Beste, was Europas Politikern links vom rechten Rand passieren konnte. Eine wirkungsvolle Abschreckung. Vielleicht ist das aber auch nur das Wunschdenken der Medienblase.