Das Ergebnis an sich stellten die Arbeitgeber als an der Schmerzgrenze dar. Die Arbeitnehmervertreter zeigten sich zufrieden. "Wir haben einen Abschluss, der sehr lange gedauert hat, um ein ordentliches Ergebnis für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erzielen", sagte Wimmer. "Wir haben für die Arbeitszeit einfach etwas gebraucht", sagte er zu den Zugeständnissen im Rahmenrecht. "Die Bundesregierung hat es möglich gemacht, dass zwölf Stunden angeschafft werden können, ohne dass sich die Arbeitnehmer wehren können." Die elfte und zwölfte Stunde bekommen nun einen 100-prozentigen Zuschlag. "Das heißt, wir haben sie verteuert."

Arbeitgeber fordern Reduktion der Lohnnebenkosten

Auch die Arbeitgeber richteten der Bundesregierung etwas aus: "Es liegt auch an der Bundesregierung, ihren Anteil zu leisten, dass die Arbeitskosten in unserem Land nicht weiter steigen. Wir brauchen eine Reduktion der Lohnnebenkosten", forderte Mitverhandler Stefan Ehrlich-Adam (EVVA-Geschäftsführer). Dass sich die Lohnspirale über die Kalte Progression nach oben dreht, müsse beendet werden. "Vom heutigen Abschluss profitiert auch der Finanzminister sehr stark." Es müsse künftig "mehr Netto vom Brutto übrigbleiben".

"Ich gratuliere den Sozialpartnern"

"Ich gratuliere den Sozialpartnern zur Einigung beim Metaller-KV", reagierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Sonntagabend in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Sie sieht eine fairen Ausgleich: "Die Wirtschaft wächst und daher haben sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Lohnplus verdient. Der Einsatz der Gewerkschaft wurde belohnt. Das Gehaltsplus kurbelt den Konsum an und fließt somit wieder in die Wirtschaft zurück."

Wimmer will den Abschluss in der Metalltechnischen Industrie weiterhin auf die anderen, kleineren Metallersparten mit insgesamt 60.000 Mitarbeitern ummünzen. Man werde rasch Gesprächstermine ausmachen. Es geht um die Metaller-Sparten Bergbau-Stahl, Fahrzeugindustrie, Gießereiindustrie (Verhandlungen gemeinsam mit Metalltechnischer Industrie, also abgeschlossen), Nichteisen-Metallindustrie sowie Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen. Die einzelnen Arbeitgeberverbände der Metallindustrie verhandeln seit 2012 zwar in getrennten Runden mit den Gewerkschaften den KV Metallindustrie, der einheitliche KV soll aber wie in den Jahren zuvor weiter bestehen bleiben, fordert die Gewerkschaft.