Für Bundeskanzler Sebastian Kurz führt kein Weg um Einschränkungen des Schulunterrichts als Gegenmaßnahme zu den Coronavirus-Erkrankungen vorbei. "Es wird auch in der Schule Maßnahmen geben müssen", bekräftigte er am Mittwoch nach dem Ministerrat. Schon am Dienstag hatte er die Notwendigkeit von Schulschließungen als weitere Maßnahme betont. "Die Zielsetzung ist klar, die Reduktion der sozialen Kontakte", erläuterte er.
Das Thema Schulschließungen steht am Nachmittag ab 15 Uhr auch im Mittelpunkt des Treffens der Bundesregierung mit den Sozialpartner, also den Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern. Der Grund dafür sind Unklarheiten um die Freistellung von Müttern und Väter im Beruf, die vor allem Kinder in Kindergärten und in der Volksschule bei Schulschließungen betreuen müssen und die Frage der Abgeltung dieser Fehlzeiten in den Betrieben.
Die Bildungsdirektion Wien hat im Zusammenhang mit den möglicherweise bevorstehenden Schulschließungen wegen des Coronavirus eine "Pädagogische Hotline" eingerichtet. Eltern, Schüler und Lehrer werden unter der Telefonnummer 01/52525-77048 dabei unterstützt, wie sie beispielsweise Zugang zu Arbeitsmaterialien und Informationen über bestehende Online-Lernplattformen bekommen..
"Verharmlosen wir diese Situation nicht"
Bundeskanzler Kurz nützte das Pressefoyer nach der Regierungssitzung zu einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung. "Meine große Bitte ist: Verharmlosen wir diese Situation nicht!" Die Einschränkungen seien notwendig, um den Anstieg der Corona-Erkrankungen abzuflachen. Denn innerhalb von drei Wochen sei dann auch der Höhepunkt der Grippewelle überschritten. Hintergrund dafür ist, dass dann für die medizinische Betreuung von Patienten weitere Kapizitäten auch in den Spitälern zur Verfügung stehen.Kurz trat übrigens dieses Mal auch mit Vizekanzler Werner Kogler sowie wie schon zuletzt mit Gesundheitsminister Rudi Anschober und Innenminister Karl Nehammer vor der Journalisten im Kanzleramt.