Es war einer der dringendsten generationenübergreifenden Wünsche, die zuletzt geäußert wurden: dass der Besuch in Altenheimen wieder ermöglicht wird. Nach sechs Wochen Quasi-Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner und entsprechenden Expertenwarnungen vor den Auswirkungen der Einsamkeit gerade auf ältere Menschen hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober vergangene Woche angekündigt, Empfehlungen ausarbeiten zu lassen. Ab der ersten Mai-Woche wollen die Länder diese nach und nach umsetzen. In Salzburg sollen Besuche unter strengen Sicherheitsmaßnahmen etwa schon in der kommenden Woche möglich sein, einem Muttertagsbesuch bei der Oma soll dann am zweiten Mai-Wochenende auch in Oberösterreich und dem Burgenland nichts im Wege stehen.
Ursprünglich wollte das Burgenland Besuche schon ab 1. Mai ermöglichen, nun verschiebt man dies auf den 9. Mai - den Tag vor dem Muttertag. "Wir werden nun die Testungen in den Altenwohn- und Pflegeheimen abschließen", erklärte Soziallandesrat Christian Illedits. Die mit 21. April gestarteten Tests sollen planmäßig bis zum 6. Mai beendet sein. "Darüberhinaus haben die Einrichtungen nun mehr Zeit für die Organisation und Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen, welche essenziell für den Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind."
Besucher dürfen die Einrichtungen nur nach Voranmeldung und Registrierung betreten. Jede Einrichtung werde nach Maßgabe der baulichen Voraussetzungen Zutrittsmöglichkeiten zum Gebäude für Besucher ausweisen. Zusätzlich wird es Fiebermessungen geben, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz sowie die Händedesinfektion sind verpflichtend.
Begegnungszonen werden eingerichtet
Die Besuche werden dann in eigens vorbereiteten Begegnungszonen stattfinden - diese können im Freien sein oder in einem geschlossenen Raum, geschützt durch eine Plexiglaswand. Alle Trägereinrichtungen, die Bewohner sowie Angehörige werden durch ein Informationsschreiben über den neuen Termin und die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen in Kenntnis gesetzt, erläuterte der Landesrat.
Durch die Reduktion der Covid-19-Neuerkrankungen könnten nun Lockerungen bei den Besuchseinschränkungen vorgenommen werden. Dies aber nur unter strengen Sicherheitsmaßnahmen, weil die Gefahr von möglichen Ansteckungen auch weiterhin bestehe.
"Die gesetzten Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität und können bei den Bewohnerinnen und Bewohnern zu einer Steigerung des persönlichen Wohlbefindens führen. Diese haben teilweise sehr unter der Besucherbeschränkung gelitten", stellte Illedits fest. "Ganz wichtig ist aber die Beachtung der neuen Schutzmaßnahmen, jeder Besuch muss möglichst sicher ablaufen", betonte der Soziallandesrat. (apa)