Im Burgenland wird es diese Woche nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen heiß hergehen. Die SPÖ Burgenland mit Parteichef Landeshauptmann Hans Peter Doskozil trommelt für Mittwoch Präsidium und Landesparteivorstand zusammen, wie die "Wiener Zeitung" in Eisenstadt erfahren hat. Dabei wird der Nachfolger des vor gut einer Woche zurückgetretenen SPÖ-Wirtschafts- und Soziallandesrat Christian Illedits vorgestellt werden.

Am Montag war dem Vernehmen nach noch nicht endgültig fix, werde künftig neu in das SPÖ-Team in der Landesregierung einziehen wird. Illedits war darüber gestolpert, dass er vor rund zwei Jahren einen Goldbarren im Wert von 5400 Euro zum 60. Geburtstag vom SV Mattersburg entgegengenommen hat, wo der Ex-Vorstandschef der Commerzialbank Mattersburg, Martin Pucher, auch Obmann war. Die Personalentscheidung gilt in Eisenstadt als Chefsache. Derzeit führt die Landesbeamtin Sonja Windisch interimistisch die Landesratsgeschäfte.

Arbeitsstiftung wird im Burgenland vorbereitet

Am Donnerstag kommt es dann zu der Sondersitzung des Landtags wegen der Commerzialbank-Affäre. ÖVP, FPÖ und Grüne haben darauf gedrängt, dass Landeshauptmann Doskozil, der mit der SPÖ seit der Landtagswahl im Jänner die absolute Mehrheit hält, Erklärungen zum Bankenskandal, der das Burgenland seit der Sperre der Bank am 14. Juli erschüttert, abgibt.

Während sich vor allem die ÖVP darauf einschießt, wann Doskozil über die Pleite der Commerzialbank Mattersburg informiert worden ist,, verstärkt die SPÖ nun die Anstrengungen, die wirtschaftlichen Schaden für Betroffene des Zusammenbruchs der Regionalbank abzufedern. ZU diesem Zweck wird auch eine eigene Arbeitsstiftung ins Leben gerufen. Die Vorarbeiten dafür sind im Laufen. Die Arbeitsstiftung soll nicht nur für Beschäftigte der Commerzialbank eingerichtet werden, sondern auch für Arbeitnehmer jener Firmen, die als Folge des Skandals selbst in schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen.