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Noch fehlen ein paar Lehrer für die Sommerschulen

Von Karl Ettinger

Politik

1500 Pädagogen sind bundesweit im Einsatz. Aber in Wien suchen Schulleiter per Aufruf nach Lehrkräften für den Start am Montag.


Wien. In der betroffenen Volksschule werden mehr als hundert Schüler mit Deutschproblemen im Rahmen der Sommerschule unterrichtet und betreut. Aber es fehlen dafür noch Lehrer. Am Dienstag hat deswegen die Schulleitung in einem verzweifelten Aufruf in den sozialen Medien um Hilfe weiterer Pädagogen gebeten. Am kommenden Montag beginnen in Ostösterreich die erstmals in den Sommerferien durchgeführten, zweiwöchigen Sommerschulen, für die Eltern österreichweit 23.736 Schüler mit Defiziten in Deutsch angemeldet haben.

Kopfzerbrechen bereitet speziell die Situation in der Bundeshauptstadt. Dort gibt es durch die schon länger von der Stadt Wien organisierten Schüler- und Lerncamps "Konkurrenz" zu den Sommerschulen, die das Bildungsministerium im Juni recht kurzfristig nach dem Heimunterricht wegen der Corona-Epidemie ins Leben gerufen hat.

In Wien haben noch vor wenigen Wochen rund hundert Lehrer für die Premiere der Sommerschulen ab 24. August gefehlt. Zumindest 25 Lehrkräfte hätte man noch gerne, wurde der "Wiener Zeitung" am Dienstag in der Wiener Bildungsdirektion erklärt.

Damit solle sichergestellt werden, dass die angestrebte Anwesenheit von zwei Lehrern in den einzelnen Gruppen der Sommerschule gewährleistet werden kann. Sonst sei alles in Ordnung, wurde versichert. Ein Grund für die Probleme wenige Tage vor dem Start ist auch: Manche Lehrer, die bereits zugesagt haben, haben die Auswirkungen des Coronavirus als Grund angegeben, warum sie doch nicht für die zweiwöchigen Sommerschulen zur Verfügung stehen.

Auch 200 Schüler helfen als "Buddies" mit

Ähnlich klingt der Überblick im Ressort von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). "Es fehlen noch einige wenige", heißt es dort. Es werde aber jede Gruppe bei der Sommerschule stattfinden. Eine Woche nach den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland sind ab 31. August die sechs anderen Bundesländer mit dem Start der Sommerschule an der Reihe.

Insgesamt werden nach den Zahlen des Bildungsministeriums an 500 Sommerschul-Standorten in 1800 Gruppen Schüler mit Deutschproblemen unterstützt. Vielfach haben die Mädchen und Burschen Migrationshintergrund. Die Betreuung in Sommerschulen erfolgt durch 1500 Lehrkräfte sowie 1400 Lehramtsstudenten, die sich freiwillig melden konnten. Von 23.700 Schülern in Sommerschulen kommt der Großteil aus Volksschulen, nämlich 14.360, weitere 6383 aus Mittelschulen und 2991 aus AHS-Unterstufen.

Außerdem haben sich 200 Schüler gemeldet, die jenen mit Deutschschwächen helfen wollen. 200 solcher "Buddies", die Bildungsminister Faßmann im Juni zur Unterstützung aufgerufen hat, haben sich für die zweiwöchigen Sommerschulen gemeldet, wird im Ressort erläutert.