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Wie Studieren trotz Coronavirus funktionieren soll

Von Florentina Höhs

Politik

13 Corona-Verdachtsfälle gebe es bisher, berichtete der Rektor der Fachhochschule (FH) Technikum Wien, Fritz Schmöllebeck, an Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Letzterer besuchte am Mittwoch eine der Präsenzklassen der FH, die nicht auf Online-Unterricht umgestellt wurden.

Trotz der strikten Regelungen an den Hoch- und Fachhochschulen treten immer wieder Corona-Fälle unter den Studierenden auf. Faßmann sieht das Problem darin, dass am Wochenende die Kontrolle verloren gehe. Deswegen appelliert er an alle Studierenden, in der Freizeit vorsichtiger zu sein. Viel zu schnell könne es zu einer Quarantäne für ganze Gruppen kommen.

Leitfaden aus dem Bildungsministerium

Vorgaben, wie Maskenpflicht in Gebäuden, sind im Leitfaden für den Hochschulbetrieb vom Bildungsministerium festgelegt. Die Details für die Umsetzung sollen von den Hochschulen individuell vorgeschrieben werden, da die Gegebenheiten stark variieren würden, so Faßmann.

Zuspruch dafür gibt es von der FH. Es herrsche eine gute Balance zwischen einem vorgegebenen Rahmen und dem freien Bewegen darin. An der FH gilt: Jeden Raum dürfen höchstens die Hälfte der dafür vorgesehenen Personen betreten. Im Gebäude herrscht außer am Sitzplatz Maskenpflicht. Die Prüfungen werden entweder online als ‚Open-Book‘-Prüfungen oder als Präsenzprüfungen in Kleingruppen abgehalten.

Während die Fachhochschulen bereits seit 1. September mit den Corona-Maßnahmen leben, bereiten die Universitäten den Semesterstart am 1. Oktober noch vor. Das Sommersemester fand bis Juli ausschließlich online statt, dieses Semester ist ein Hybrid-Semester, eine Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht geplant.

Möglichst viel Präsenzfür Erstsemestrige

"Der Unistart wird sicher nicht leicht", räumt Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien (TU), ein. Man möchte - vor allem für Erstsemestrige - möglichst viel Präsenz ermöglichen. Jedoch würden die Sicherheitsbedingungen dies erschweren. Deshalb stelle die TU 80 Prozent der Lehrveranstaltungen auf Hybrid- und Online-Unterricht um. Die Hörsaalauslastung soll je nach Höhe der Infektionszahlen bei 40 respektive 25 Prozent liegen. Ein vollständiger Lockdown der Präsenzveranstaltungen sei derzeit aber nicht geplant, so Seidler.

Auch Heinz Engl, Rektor der Universität Wien, berichtet von einer massiven Planungsunsicherheit aufgrund der sich ständig ändernden Vorgaben. Trotzdem bemühe man sich darum, für die Studierenden keinen Nachteil im Studium entstehen zu lassen. Zumindest die Digitalisierung der Lehre wäre ohne Covid-19 nicht so schnell realisiert worden, sind sich die Rektoren einig. Faßmann zeigte sich nach dem Lokalaugenschein an der FH Technikum allerdings überzeugt, dass die Hochschulen gut auf das Semester vorbereitet seien.

ßna