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Schon mehr als 6.000 Corona-Todesfälle

Von Karl Ettinger

Politik

Gesundheitsminister Anschober zog Bilanz über die Corona-Folgen in Österreich. 1.868 Neuinfektionen wurden am Dienstag verzeichnet.


"Herausfordernder hätte dieses Jahr für einen Gesundheitsminister nicht sein können, hätte es auch für einen Sozialminister nicht sein können." Rudi Anschober, Grün-Politiker und früher jahrelang Landesrat in Oberösterreich, machte am Dienstag deutlich, wie schwierig in seinem ersten Jahr als Ressortchef seine Arbeit wegen der Corona-Krise war. Am schmerzhaftesten für ihn ist, dass am Ende des Jahres 2020 bereits mehr als 6.000 Menschen in Österreich wegen der Corona-Epidemie gestorben sind.

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Davon sind immerhin knapp 2.500 Menschen in Alten- und Pflegeheimen am Coroanvirus gestorben, wie Anschober bei einem Presseauftritt erklärte, bei dem es um die Bilanz 2020 und einen Ausblick auf  das neue Jahr ging. Der Gesundheitsminister betonte jedoch, dass in ganz Europa der Anteil der älteren Menschen, die Corona-Erkrankungen erliegen, zwischen 40 und 45 Prozent an allen Corona-Todesfällen liege. Deswegen wird die großflächige Corona-Impfaktion in Österreich auch am 12. Jänner 2021 in Pflege- und Altenheimen beginnen.

Umstieg auf digitale Kontaktverfolgung

Am Dienstag wurden im 24-Stunden-Abstand 1.868 Corona-Neuinfektionen registriert. Der Gesundheitsminister erhofft sich über den Jahreswechsel auch durch den Lockdown eine drastische Reduktion der Corona-Fälle. Gleichzeitig soll dann im neuen Jahr auch die Nachverfolgung der Kontakte von Corona-infizierten Personen, die im Herbst weitgehend zusammengebrochen ist, umfassend verbessert werden. Neun Monate nach dem ersten Lockdown mit März setzt das Gesundheitsressort dabei nun ganz auf die Nachverfolgung von Kontaktpersonen mit digitaler Hilfe. Ziel sei es, dies in allen Bundesländern zu beschleunigen, sagte Anschober. In den vergangenen Monaten konnten die Kontakte infizierter Menschen in Österreich trotz einer Aufstockung des Personals bei der großen Mehrheit der Fälle nicht mehr nachverfolgt werden.

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Der Minister gibt sich bezüglich des ersten Halbjahres 2021 keinen Illusionen hin. Auch dieses werde ganz im Zeichen der Begrenzung der Corona-Erkrankungen stehen. Das zweite Halbjahr 2021 soll dann vor allem genützt werden, um Lehren aus der Corona-Krise für künftige Pandemien zu ziehen, kündigte er an.

Bis Ende März elektronischer Impfpass

Abseits der Corona-Herausforderungen steht fest, dass in den ersten drei Monaten 2021 die österreichweite Umsetzung des elektronischen Impfpasses erfolgen wird. Fixpunkt ist für das neue Jahr auch die Pflegereform, wobei für den Sozial- und Gesundheitsminister einer der Schwerpunkte bei der Suche nach mehr Pflegepersonal liegen wird. Dazu sind Iniativen bei der Ausbildung, aber auch bei Umschulungen sowie bei Werben um den Wiedereinstieg in den Pflegeberuf geplant. Bis 2030 werden nach einer gut ein Jahr alten Studie 75.000 Vollzeit-Pflegekräfte mehr gebraucht, was wegen der vielen Teilzeitkräfte 100.000 Beschäftigten entspricht.