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Laptops für 96 Prozent der Mittelschulklassen

Von Karl Ettinger

Politik

Im Bildungsministerium läuft nach dem Abschluss der Meldungen durch die Schulen bis Mai die Ausschreibung für die IT-Endgeräte ab September.


Nach langem Hin und Her um eine bessere Ausstattung der Schüler mit Laptops und Tablets kommt nun die Anschaffung der elektronischen Geräte in Schwung. Insgesamt 91 Prozent der Schulen haben österreichweit bis Donnerstag ihren Bedarf bekanntgegeben, wie das Ressort von Bildungsminister Heinz Faßmann jetzt bilanziert. Damit sollen ab dem kommenden Schuljahr beginnend Schüler der 5. Und 6. Schulstufe IT-Endgeräte für den Schulunterricht erhalten. Wie die der "Wiener Zeitung" vorliegende Bilanz zeigt, besteht der größte Nachholbedarf in den ersten beiden Klassen der Mittelschulen. 96 Prozent der Mittelschulen haben mit Fristende Anmeldungen abgegeben.

Der wochenlang wegen der Corona-Krise notwendig gewordene digitale Heimunterricht hat die Defizite bei der IT-Ausstattung der österreichischen Schüler deutlich gemacht. Im Herbst 2020 ist deswegen vom Bildungsministerium die Bereitstellung von Laptops und Tablets für Schüler auf breiter Front in Angriff genommen worden. Mit dem kommenden Schuljahr 2021/22 werden die Geräte an Schüler der 5. Und 6. Schulstufe übergeben. Der Eltern müssen dabei 25 Prozent der Kosten eines Geräts zahlen, wobei sozial schwache Familien von diesem Kostenbeitrag ausgenommen werden.

Der größten Anteil an Anmeldungen für Laptops und Tablets in den Mittelschulen kommt keineswegs unerwartet. Vor allem in der Bundeshauptstadt Wien und in anderen Ballungszentren gibt es in den Mittelschulen viele Schüler, deren Eltern Migrationshintergrund haben oder aus sozial schwächeren Familien kommen. Kinder mit Migrationshintergrund, die oft auch Defizite in Deutsch haben, mussten sich während des digitalen Heimunterrichts seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 Computer oder Laptops mit Geschwistern und teilweise auch mit ihren Eltern teilen oder konnten nur mittels Handy am Heimunterricht teilnehmen. Nun soll die Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung ab dem heurigen Herbst eine Verbesserung der Situation bringen.

Burgenland hinkt nach, Vorarlberg voran

Nach den 96 Prozent Anmeldungen der Mittelschulen für IT-Endgeräte in den 5. und 6. Klassen folgen die AHS-Unterstufen mit einer bundesweiten Anmelderate von immerhin 93 Prozent. Deutlich dahinter folgen nach der Aufstellung des Bildungsministeriums die Sonderschulen, von denen 71 Prozent einen Bedarf angegeben haben.

Aufgeschlüsselt nach Bundesländern gibt es recht deutliche Unterschiede. 100 Prozent der in Frage kommenden Schulen haben im Burgenland Anmeldungen für Laptops und Tablets für Schüler abgegeben, wie die Zahlen des Bildungsministeriums zeigen. Die niedrigste Rate verzeichneten Vorarlberg mit lediglich 73 Prozent der Schulen, die IT-Endgeräte geordert haben, in Salzburg waren es 86 Prozent. In Wien und Oberösterreich haben 90 Prozent der in Frage kommenden Schulen Meldungen abgegeben, in Niederösterreich und Kärnten jeweils 93 Prozent, in der Steiermark waren es 94 Prozent, in Tirol sogar 98 Prozent.

Nun Ausschreibung bis Mai

Als nächster Schritt folgt bis Mai dieses Jahres die Ausschreibung für die weit mehr als 100.000 IT-Endgeräte. Außerdem sollen auch Lehrkräfte rechtzeitig Schulungen erhalten. Die im Bildungsministerium verantwortliche Sektionschef Kurzzeitressortchefin Iris Rauskala meinte in einer Zwischenbilanz: "Wir sind mehr als zufrieden. Die Zahlen übertreffen unsere Erwartungen, und das obwohl die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie aktuell unter schwierigen Bedingungen arbeiten. Das zeigt die Wichtigkeit der Initiative ."