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Mit dem Testbus gegen steigende Corona-Gefahr

Von Karl Ettinger

Politik

Oberösterreich schickt mobiles Team in belastete Gemeinden, um Ausreisetestpflicht zu verhindern.


Während in der Ostregion weitere, strengere Maßnahmen fix sind, um die Ausbreitung der Corona-Infektionen einzudämmen, setzt Oberösterreich vor allem auch auf ein mobiles Testteam. Ein Testbus wird daher morgen, Donnerstag, in die Gemeinde Wartberg an der Krems im Bezirk Kirchdorf geschickt. Mit einer Testoffensive soll vermieden werden, dass es für den Bezirk Kirchdorf wie in Wiener Stadt in Niederösterreich zu einer Testpflicht vor der Ausreise kommt. Dieser wird nach derzeitigem Stand gemäß dem Erlass von Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) in Hochrisikogebieten ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 400 Coronaneuinfektionen je 100.000 Einwohner notwendig. Der Bezirk Kirchdorf "kratzt" mit einer Marke von 387 daran.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (beide ÖVP) appellieren einmal mehr an die betroffene Bevölkerung, das zusätzliche Testangebot zu nützen. Mit dem Testbus sei es möglich, noch rascher auf eine Häufung von Coronafällen in bestimmten Gebieten zu reagieren. Damit könne man für die Bevölkerung ein unkompliziertes Testangebot zusätzlich zum vorhandenen Testbetrieb in Oberösterreich bieten.

Für das Land und die Gesundheitsverantwortlichen ergebe sich damit die Gelegenheit, die Lage in einer Region noch besser einschätzen zu können. Vor allem appellieren die Landespolitiker dabei an jene Personen, die zwar im Zuge der Nachverfolgung von Kontaktpersonen von Coronaerkrankten nicht kontaktiert werden, aber dennoch unschlüssig sind, ob sie auch infiziert sind.

Am Freitag dieser Woche steuert der Testbus mit Nußbach die zweite Gemeinde in dem besonders mit Coronafällen belasteten Bezirk Kirchdorf an. Wie im benachbarten Niederösterreich wird dabei die Strategie eines Art Vorwarnsystems verfolgt. Dieses kommt bereits für Bezirke und Gemeinden ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 300 Neueinfektionen je 100.000 Einwohner zum Tragen. Damit will man sich strengere Maßnahmen und vor allem die organisatorisch äußerst herausfordernde Testpflicht, wenn Personen aus dem betroffenen Gebiet ausreisen müssen oder wollen, ersparen. Die Aktion mit dem Testbus läuft in Oberösterreich daher unter dem Motto "Rechtzeitig handeln".

Erfolgreich im Bezirk Perg

Oberösterreich hat damit gute Erfahrungen gemacht. Denn im Bezirk Perg im unteren Mühlviertel, der noch vor kurzem der oberösterreichische Problembezirk beim Infektionsgeschehen war, hat sich das System des Testbusses als wirksam erwiesen. Auch dort wurde in Gemeinden mit besonders hohen Fallzahlen angesteuert, um ein zusätzliches, nahes Testangebot zu bieten. Nach Angaben des Landes hat dies dazu geführt, dass im Bezirk Perg die Sieben-Tages-Inzidenz von deutlich mehr als 300 auf inzwischen 237 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gesenkt werden konnte.

Das mobile Testangebot und vor allem die jeweiligen Standorte werden gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden festgelegt. Für Menschen, die das Angebot des Testbusses nützen wollen, ist dann keine Anmeldung notwendig. In Gemeinden mit besonders vielen Coronafällen wird nicht nur vom Krisenstab des Landes mit der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft genauer überprüft, ob es Corona-Cluster gibt und wo die Ansteckungen gehäuft vorkommen, auch die Präsenz der Polizei in den Gemeinden wird verstärkt.