Noch in dieser Woche wird in drei Bundesländern die dritte Phase des nationalen Impf-Plans gestartet. Das Bundeskanzleramt gab bekannt, dass im Burgenland, Vorarlberg und Tirol nun mit der Vorbereitung der Impfung und der Einladung der unter 65-Jährigen begonnen wird.
Impfplan in drei Phasen
In Phase eins sah der Nationale Impfplan der Regierung bekanntermaßen die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen, das Personal in denselben, sowie jenes im Gesundheitswesen, vor allem jene, die direkt mit Covid-19-Erkrankten und Sars-CoV-2-Infizierten zu tun haben. Ebenfalls in dieser Phase erwähnt sind über 80-Jährige, die mobile Pflege und Betreuung sowie Menschen mit Behinderung mit persönlicher Assistenz und jene, die diese leisten.
Die zweite Phase ist für die 65- bis 79-Jährigen gedacht nach nach Alter und gesundheitlichen Risiken abgestuft sowie jene mit Vorerkrankungen mit hohem Risiko. Mit dabei sind auch Personen in 24-Stunden-Betreuung und deren Betreuungspersonen, genauso wie enge Kontaktpersonen von Schwangeren, Menschen, die in Schulen und Kindergärten oder bei der Polizei, im Strafvollzug und beim Bundesheer arbeiten - also deren Kontakt zu vielen Menschen ein potenziell höheres Ansteckungsrisiko mit sich bringt.
Und in der dritten Phase geht es nun um alle unter 65 Jahren, wieder nach Alter und gesundheitlichen Risiken abgestuft. Der Impfplan sieht darüber hinaus vor, dass jene, die in engen Wohnverhältnissen leben oder einer Arbeit nachgehen, die "eine Virusübertragung begünstigen" bevorzugt wären können. Das wäre bespielsweise jene, die in Flüchtlingsheimen oder auch jene die in Schlachthöfen arbeiten. Prioritär geimpft werden können auch Personal, dass für die Verwaltung und Gerichtsbarkeit, die öffentliche Sicherheit benötigt wird. Oder Menschen, mit regelmäßigem beruflichen Kunden-Kontakt oder die beruflich reisen müssen.
23,4 Prozent mit Erstimpfung
Insgesamt werde man bis Anfang nächster Woche rund zwei Millionen Erstimpfungen verabreicht haben, das entspricht rund 40 Prozent der impfwilligen Bevölkerung, teilte das Kanzleramt nun mit. In Vorarlberg wurden laut dieser Information 69 Prozent der Über-65-Jährigen geimpft, in Tirol sind es 65 Prozent und im Burgenland 63 Prozent. In den drei Bundesländern sei das Ziel von zwei Drittel schon erreicht.
Die Impfübersicht des Gesundheitsministeriums zeigt, dass aktuell 1,76 Millionen der impfbaren Menschen über 18, das sind 23,4 Prozent eine erste Dosis Impfstoff erhalten haben. Erst 718.374 Menschen, also nur 9,5 Prozent haben österreichweit bislang einen vollständigen Impfschutz.
Und der tagesaktuelle Blick auf die 65- bis 74-Jährigen zeigt darüber hinaus, dass zwar bei den Menschen über 75 viele die erste Dosis erhalten haben, in dieser Altersgruppe aber nur in Vorarlberg 66 Prozent der Menschen einmal geimpft wurden, in Tirol 58 und im Burgenland 54 Prozent. Bei den Vollimmunisierten dieser Altersgruppe liegt Tirol mit schlanken 19 Prozent voran, was an den 100.000 zusätzlichen Dosen für Schwaz liegt. Trotzdem zeigt sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Stellungnahme erfreut, gute Nachrichten von der Impffront vermelden zu können: "Wir schreiten besser voran als erwartet." Erneut spricht er von der Lieferungen von einer Million Impfdosen von Biontech/Pfizer als zusätzlichen Dosen anstatt von vorzeitig gelieferten, wie SPÖ und Neos bereits mehrmals klarstellten. Zusätzlichen Impfstoff von diesem Pharmaunternehmen dürfte es nun aber tatsächlich auch für Österreich geben, da die EU hat mit Biontech/Pfizer am Montag die Lieferung von weiteren 100 Millionen zusätzlichen Dosen des Corona-Impfstoffs vertraglich fix vereinbart hat. Darin enthalten sind die 50 Millionen vorgezogenen Impfdosen, deren Lieferung die EU in der vergangenen Woche angekündigt hatte, insgesamt sind es europaweit nun 600 Millionen Impfstoffdosen, wie die Pharmaunternehmen am Montag in Mainz mitteilten.
Sputnik nur mit Zulassung
Zur zusätzlichen Million Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik vermeldete Kurz nun eine Einigung der Regierung, diese nun anzukaufen zu wollen. Allerdings dürfte der Impfstoff erst zum Einsatz kommen, wenn er von der europäischen Arzneimittelagentur zugelassen wird. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) deutete dies am Montag nach seiner Angelobung an. Auch das Kanzleramt betont, der Einsatz sei mit EMA-Zulassung geplant. (red, apa)