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Maskenpflicht bleibt, mehr Tests in Schulen ab 17. Mai

Von Karl Ettinger

Politik

Bildungsminister Faßmann hat die Pläne zum vollen Schulbetrieb bis zu den Sommerferien vorgestellt. Im Herbst soll das Förderstundenpaket fortgesetzt werden und es sind mehr Schulpsychologen geplant.


Eine Ausweitung der Coronatests in den Schulen soll nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht für alle Schüler ab 17. Mai einen kontinuierlichen Schulbetrieb bis zu den Sommerferien sicherstellen. Bildungsminister Heinz Faßmann kündigte am Samstag an, dass für Schüler ab der Sekundarstufe zwei, also ab 10 Jahren, so wie bereits in den Volkssschulen dreimal pro Woche Selbsttests vorgeschrieben sein werden. Außerdem werde es "sensitivere" Tests geben.

Fix ist außerdem, dass das Tragen der FFP2-Masken in den Schulgebäuden bis zu den Sommerferien verpflichtend aufrecht bleibt. Größere Schulveranstaltungen wie Sportwochen sind nicht erlaubt. Singen und Sport werden nur im Freien erlaubt sein.

Im Zuge des Öffnungsplanes der türkis-grünen Bundesregierung ab 19. Mai ist, wie berichtet, festgelegt, dass die Schulen schon ab 17. Mai wieder vollständig geöffnet werden. Am 20. Mai wird dann die schriftliche Zentralmatura beginnen. In Wien und Niederösterreich wird zunächst am kommenden Montag, 26. April, der wegen des Lockdowns verordnete Heimunterricht beendet. Wie in den anderen Bundesländern wird es dann in den Mittelschulen, den AHS und den berufsbildenden Höheren Schulen einen Schichtbetrieb mit geteilten Klassen geben. In den Volksschulen wird hingegen an allen fünf Werktagen Präsenzunterricht stattfinden. "Ich war und bin ein Verfechter des Präsenzunterrichts", sagte Faßmann.

9500 positive Coronatests bei Schülern und Lehrern

Nach Angaben des Bildungsministers wurden in den Schulen seit der Ausgabe der Antigen-Selbsttests am 25. Jänner insgesamt zwölf Millionen Tests durchgeführt. Insgesamt habe es an den 5800 Schulstandorten in ganz Österreich seither 9500 positive Coronatests bei Schülern und Lehrern gegeben. Man habe größere Ausbrüche "weitgehend verhindern" können. Derzeit seien insgesamt zwölf Schulklassen geschlossen. Zugleich räumte Faßmann ein: "Es war phasenweise ein Ritt über den Bodensee."

Für die verbleibende Zeit im heurigen Schuljahr 2020/21 bis zu den Sommerferien seien weitere 20 Millionen Selbsttests bestellt worden. In Wien werden außerdem in einem Pilotprojekt an zehn ausgewählten Schulstandorten genauere PCR-Gurgeltests für Schüler ausprobiert.

Am 20. Mai beginnt die Zentralmatura mit den schriftlichen Reifeprüfungen. Der Bildungsminister empfiehlt den rund 40.000 Schülerinnen und Schülern des heurigen Maturajahrs, in der Woche vor der Matura soziale Kontakte durch ein "asketisches Verhalten" einzuschränken. Außerdem sollten Maturanten die Gelegenheit nützen, sich am Tag vor der Klausur in einer der öffentlichen Teststraßen einem Coronatest zu unterziehen und dann ein Zertifikat bei der Matura vorzulegen. "Das erspart Stress", so Faßmann. Sollte ein Maturant falsch positiv getestet werden (positiv bei Antigentest, negativ dann bei PCR-Test) oder Kontaktperson 1 sein, müsse dieser nicht auf einen Nebentermin ausweichen, es werde eine Ersatzlösung für ein rasches Antreten geben.

Weitere Förderstunden, mehr Schulpsychologen

Schon für das kommende Schuljahr 2021/22 machte der Bildungsminister zwei Zusagen: das Paket mit Förderstunden für Schüler, die wegen des wochen- und monatlangen Heimunterrrichts und des Schichtsbetriebs Defizite beim Lernen haben, werde fortgesetzt. Außerdem wird die Zahl der Schulspsychologen aufgestockt.

Das Förderstundenpaket werde "definitiv" nicht mit dem laufenden Sommersemester im heurigen Schuljahr enden, versicherte Faßmann. Allerdings ist er über die Details erst in Verhandlungen mit Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).

Bei den Schulpsychologen wird der Personalstand, wie der Bildungsminister erklärte, um 20 Prozent erhöht. Diese sollen für ein niederschwelliges Beratungsangebot auch verstärkt in die Schulen kommen. Derzeit gibt es laut Ministerium rund 180 Schulspsychologen. Damit wird darauf reagiert, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen aufgrund der Coronalage, des Heimunterrichts und der fehlenden soziale Kontakte zugenommen hat. Schuldirektoren, Psychologen und auch Lehrergewerkschaft haben allerdings schon lange vor der Coronakrise auf mehr Unterstützung und eine Aufstockung der Zahl der Schulpsychologen gedrängt.

Herbst noch unklar

Wie es im Herbst an den Schulen weitergeht, konnte Faßmann konkret noch nicht sagen. Die Regierung werde sich aber wohl nicht vorwerfen lassen können, den Sommer verschlafen zu haben, wie dies im vergangenen Jahr kritisiert wurde. Eine "Randbedingung" für die Öffnung der Schulen im Herbst würden aber sicher die Impfungen sein.