Für Bewohner von Pflegeheimen und ihre Angehörige steht jetzt im Mai ebenfalls eine Erleichterung bevor. Die bisherigen Einschränkungen von Besuchen werden gelockert. "Es wird in Zukunft täglich möglich sein", kündigte die Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes, Ingrid Korosec, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" an. Dazu werde es eine Verordnung von Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) geben.
Pensionistenvertreter von ÖVP und SPÖ haben sich bereits in den vergangenen Wochen für eine weitere Lockerung der Besuchregeln in den Alten- und Pflegeheimen stark gemacht. Derzeit sind bis zu viermal pro Woche Besuche von Angehörigen möglich. Die weitergehenden Öffnungsschritte werden vor allem damit begründet, dass inzwischen ein großer Teil der Bewohner der Pflegeheime und auch das Pflegepersonal durch Corona-Impfungen besser geschützt ist. Mit den von der türkis-grünen Bundesregierung ab 19. Mai angekündigten Öffnungsschritten für Gastronomie, Hotels und Veranstaltungen wurden auch die Bemühungen um Lockerungen für die Pflegeheime verstärkt.
Lockerung spätestens ab 19. Mai
Gesundheitsminister Mückstein muss die Öffnung der Pflegepflegeheime im Zuge einer Verordnung im Mai erst endgültig festlegen. Nach langen Verhandlungen steht für Korosec aber fest, dass es künftig möglich sein wird, dass Heimbewohner täglich Besuch erhalten. "Auf jeden Fall spätestens ab 19. Mai" werde das möglich sein. "Ich freue mich sehr", betont die Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes. Denn insgesamt verhandle man bereits seit Monaten über zunehmend weitergehende Lockerungen in diesem Bereich.
Unmittelbar zuvor hatte sich die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml, gegen weitere soziale Einschränkungen in Alten- und Pflegeheimen ausgesprochen. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Menschen, die am meisten unter der Isolation gelitten haben und nur eine geringere Lebenserwartung haben, vom sozialen Leben ferngehalten werden", erklärte sie in der "Kleinen Zeitung". Weitere Beschränkungen in den Pflegeheimen wären eine "unethische Herangehensweise".