Am Mittwoch (19. Mai) beginnt die heiße Phase der heurigen Matura-Saison: Als Auftakt bei den schriftlichen Reifeprüfungen stehen dann jene Klausuren auf dem Programm, deren Aufgaben nicht vom Bildungsministerium zentral vorgegeben werden. Das sind vor allem die Fachklausuren an den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) sowie etwa Russisch an AHS. Die Zentralmatura beginnt dann am Donnerstag mit dem Fach Deutsch, am Freitag folgt Mathematik.
Nach dem Pfingstwochenende gibt es noch die schriftlichen Prüfungen in den Minderheitensprachen (25. Mai), Englisch (26. Mai), Latein und Griechisch (27. Mai), Französisch (28. Mai) und Italienisch (31. Mai). Insgesamt treten laut Bildungsministerium an AHS und BHS rund 40.000 Maturanten an 737 Prüfungsstandorten an. Für diese wurden rund 222.000 Testhefte mit rund 4,5 Millionen Seiten gedruckt.
Auch heuer steht die Matura im Zeichen der Corona-Pandemie. Das beginnt schon bei der Teilnahme daran: Dafür ist ein negativer Corona-Test erforderlich - außer man kann eine durchgemachte Infektion (ärztliche Bestätigung, Antikörpertest, abgelaufener Absonderungsbescheid) nachweisen. Der Test selbst kann unmittelbar vor der Prüfung an der Schule erfolgen - das Bildungsministerium appelliert zur Minimierung der Aufregung aber, sich schon an einem der beiden Tage davor bei einer befugten Stelle testen zu lassen.
Matura-Bedingungen wie im Vorjahr gelockert
Aber auch die Matura-Bedingungen sind wie schon im Vorjahr gelockert worden. Schriftlich muss nur in drei Fächern maturiert werden - hat man vier gewählt, kann man ein nicht-verpflichtendes Fach streichen und stattdessen die Jahresnote im Zeugnis als Maturanote nehmen.
Auch sonst spielt die Zeugnisnote eine wichtige Rolle: Die Maturanote in einem Fach setzt sich auch heuer zu gleichen Teilen aus der Klausurnote und der Jahresnote zusammen. Steht man genau zwischen zwei Noten, "sticht" die Klausurnote. Ausnahme: Werden bei der Matura weniger als 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht, setzt es automatisch einen Fünfer.
Wie schon im Vorjahr erhalten die Schüler außerdem eine Stunde mehr Arbeitszeit. Heuer neu ist die Einführung eines Ersatztermins: Wer am Prüfungstag als K1-Person in Quarantäne ist, einen falsch positiven Corona-Test abgeliefert hat oder krank ist (egal welche Krankheit), muss nicht wie sonst üblich im Herbst erneut sein Glück versuchen. Für diese Schüler finden (natürlich mit anderen Aufgaben) zwischen 7. und 11. Juni eigene Ersatz-Prüfungstermine statt.
Kompensationsprüfungen am 16. und 17. Juni
Formal abgeschlossen wird die schriftliche Matura mit den sogenannten Kompensationsprüfungen am 16. und 17. Juni. Bei diesen (mündlichen) Prüfungen können sich Schüler negative Maturanoten ausbessern.
Die mündliche Matura ist heuer nur freiwillig und startet am 7. Juni. Wer sich gegen einen Antritt entscheidet, erhält im Maturazeugnis die Jahresnote des betreffenden Fachs.
Fragen und Antworten
Ursprünglich hat es wie immer zwei Varianten zur Wahl gegeben - entweder eine Matura in vier Fächern schriftlich (dafür nur zwei mündlich) oder in drei (dafür drei mündliche). Für alle, die ohnehin nur drei Fächer schriftlich gewählt haben, ändert sich schriftlich nichts. Jene, die vier gewählt haben, konnten entweder eines streichen oder dabei bleiben. Falls sie einen Gegenstand gestrichen haben, erhalten sie als Maturanote die Note des Zeugnisses der letzten Klasse.
Gestartet wird am 19. Mai mit den nicht-standardisierten Fächern. Am 20. Mai beginnen dann die standardisierten schriftlichen Klausurarbeiten mit dem Fach Deutsch. Es folgen die Klausuren in Mathematik (21. Mai), die Minderheitensprachen (25. Mai), Englisch (26. Mai), Latein und Griechisch (27. Mai), Französisch (28. Mai) und Italienisch (31. Mai).
Wie schon im Vorjahr setzt sich die Matura jeweils zur Hälfte aus der Note im Abschlusszeugnis der letzten Klasse und der Prüfungsnote zusammen. Wenn ein Schüler genau zwischen zwei Noten steht (etwa bei einem Zweier im Zeugnis und einem Dreier auf die Prüfung oder einem Einser auf die Prüfung und einem Vierer im Zeugnis), zählt die Prüfung stärker. Im ersten Fall gibt es also einen Dreier, im zweiten einen Zweier. Änderung gegenüber dem Vorjahr: Bei der Klausur müssen mindestens 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden, um dieses Verrechnungsmodell in Kraft treten zu lassen. Tut man das nicht, setzt es jedenfalls einen Fünfer. Weitere Ausnahme: Wer das vierte schriftliche Maturafach abgewählt hat, erhält im Maturazeugnis die Jahresnote (siehe oben)
Ja. Es wird wie immer Kompensationsprüfungen geben (16. und 17. Juni)
In bestimmten Fällen dürfen dann noch vor dem Sommer die Klausuren an einem Ersatztermin nachgeholt werden. Das betrifft Schüler, die am Prüfungstag als K1-Person in Quarantäne sind, einen falsch positiven Corona-Test abgeliefert haben oder krank sind (egal welche Krankheit). Diese Verhinderungen müssen belegt sein.
Deutsch wird am 7. Juni erneut geprüft, Mathematik am 8. Juni, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein und Griechisch am 9. Juni, Slowenisch, Kroatisch und Ungarisch am 10. Juni und Italienisch am 11. Juni.
Die Schüler erhalten im Maturazeugnis die gleichen Noten wie im Zeugnis der Abschlussklasse. Die Prüfung entfällt grundsätzlich.
Ein freiwilliger Antritt zur mündlichen Matura ist möglich. Auch in diesem Fall gilt aber: Die Note setzt sich dann jeweils zur Hälfte aus der Abschlussnote der letzten Klasse und der Prüfung zusammen.
Für die meisten wie immer. Es gibt Noten für die vorwissenschaftliche Arbeit (AHS) bzw. Diplomarbeit (BHS) sowie für die schriftlichen und die mündlichen Prüfungen. Einziger möglicher Unterschied: Da die mündliche Matura nur freiwillig ist, wird am Maturazeugnis vermerkt, wenn man sich der Prüfung gestellt hat.
Wenn dies aus einem der obigen Gründe (Quarantäne, Krankheit, falsch-positiver Test) passiert, kann man entweder von der Prüfung zurücktreten und die Jahresnote als Maturanote nehmen oder die Prüfung nach Wegfall des Verhinderungsgrunds nachmachen.
Nein. An die bereits im ersten Semester erfolgte Fächerwahl bleibt man gebunden. Man kann also nicht einfach jene Gegenstände dafür angeben, in denen man die besten Noten im Abschlusszeugnis hat. (apa)