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Mehr als 900 neue Corona-Fälle

Politik

Die Anzahl der Neuinfektionen hat den höchsten Wert seit 13. Mai erreicht. Vom Herdenschutz ist Österreich noch weit entfernt.


Die Menschen sind wieder auf den Straßen, die Geschäfte sind gefüllt, die Kaffeehäuser gut besucht. Ein Abstand zu den anderen lässt sich da nur noch schwierig einhalten – das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, steigt erneut an. So auch die Anzahl der Neuinfektionen. Mehr als 900 sind am Mittwoch in Österreich gemeldet worden, konkret kamen in den vergangenen 24 Stunden 902 neue Fälle hinzu. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt der vergangenen sieben Tage mit 597 Fällen. Es ist auch der höchste Wert seit dem 13. Mai. Damals gab es laut Innen- und Gesundheitsministerium 933 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Mit Stand Mittwoch gelten österreichweit 6.811 Menschen als aktiv infiziert, um 366 mehr als am Dienstag. Deutlich mehr Erkrankte müssen auch im Krankenhaus versorgt werden: 197 Personen sind aktuell hospitalisiert, um 21 mehr als am Dienstag. 48 Menschen benötigten intensivmedizinische Betreuung. Das sind um 8 mehr als am Dienstag und um 23 mehr als noch vor einer Woche.

Impfungen gehen immer schleppender voran

Und das, obwohl gleichzeitig auch die Summe der Geimpften wächst. Mittlerweile wurde bei den Impfungen die Zehn-Millionen-Marke durchbrochen. "Pro Kalendertag wurden heuer durchschnittlich rund 45.000 Impfungen durchgeführt", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, es gehe aber immer schleppender voran. Mit nur 12.928 Erst- und Zweitstichen wurden am Montag so wenige Impfungen verabreicht wie seit 5. April nicht mehr. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.364.105 Menschen zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 60,1 Prozent der Bevölkerung. 54,8 Prozent sind vollimmunisiert, also zweimal geimpft respektive einmal mit dem Vakzin von Johnson & Johnson.

Für einen Herdenschutz, durch den auch Ungeimpfte vor einer Ansteckung geschützt sind, müssten bei der Delta-Variante rund 80 Prozent vollimmunisiert sein. Denn jeder Mensch, der Covid-19 in der Delta-Variante hat, steckt nicht wie ursprünglich weitere drei, sondern weitere sechs Personen an. Und: Selbst nach der sogenannten Vollimmunisierung gegen das Virus ist man nicht zu 100 Prozent, sondern zu 80 bis 90 Prozent immun, warnt der Pharmakologe Markus Zeitlinger von der MedUni Wien. (temp)