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600 Hilfskräfte für Schulen

Politik

Entlastungspaket zwischen Minister Faßmann und Lehrergewerkschaft kommt. Die Direktoren sollen "nicht mehr im Kreis geschickt" werden.


Die Rückkehr der Schüler aus den Herbstferien bedeutet auch die Rückkehr der Corona-Tests. Die Pandemie hält Schulleiter und Lehrer auf Trab, dabei war der bürokratische Aufwand schon davor enorm. Eine teilweise Entlastung ist in Sicht. 600 weitere, bisher arbeitslos gemeldete Personen können ab jetzt bis 2023 in Pflichtschulen, vor allem Volks- und Mittelschulen, als Administrativkräfte eingestellt werden.

Dazu hat das Bildungsressort eine Reduktion und Vereinfachung von Anordnungen und Information zugesagt, Direktoren erhalten fixe Ansprechpartner in den Bildungsdirektionen. "Es kann nicht sein, dass unsere Schulleiter permanent im Kreis geschickt werden", sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer und der Arge Lehrer, Paul Kimberger, zur "Wiener Zeitung".

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Kimberger haben ein Entlastungspaket geschnürt, das bereits angewandt wird. Nach außen hin die spürbarste Maßnahme ist die Aufnahme von Hilfskräften, wie sie von den Lehrervertretern seit Jahren gefordert werden. Faßmann hat vor den Sommerferien im vergangenen Jahr eine Regelung mit den Bundesländern vereinbart, dass in zwei Tranchen jeweils 500 bisher beschäftigungslos gemeldete Personen eingesetzt werden können. Vor allem Wien und Niederösterreich haben davon Gebrauch gemacht und rund 300 Administrativkräfte, großteils für die Sekretariate, eingestellt. Davor waren viele Volks- und Mittelschuldirektoren auf sich allein gestellt.

Unterschiede bei Ländern

Die Sache hat aber einen Haken: Die Anstellung ist auf zwei Jahre begrenzt. Deswegen haben mehrere Bundesländer kaum davon Gebrauch gemacht. Sie befürchten, dass sie nach den zwei Jahren auf den Kosten für die Hilfskräfte sitzen bleiben, weil Schulleiter und Gewerkschafter nicht zulassen werden, dass dieses Personal wieder abgezogen wird. Deswegen wurden in Summe nur 400 Arbeitslose angestellt.

Inzwischen wurde die weitere Tranche mit nunmehr 600 Administrativkräften paktiert. Außerdem wurde der Zeitraum der Aktion bis 2023 erstreckt. Kimberger ruft die Länder auf, das Programm zu nützen. Es könne nicht sein, "dass die Länder auf der Bremse stehen". Er verweist darauf, dass Schulen auch nur eine Teilzeitkraft einsetzen können. In Wien ist das auch schon bisher der Fall - eine Administrativkraft ist dort dann etwa in den Sekretariaten von zwei Schulen tätig.

Als weitere Maßnahme des Entlastungspakets muss in den Bildungsdirektionen eine Ansprechstelle geschaffen werden, an die sich Schulleiter direkt werden können. Bisher stießen sie mit Anliegen entweder auf taube Ohren oder Antworten auf dringende Fragen und Anliegen kamen erst völlig verspätet.

Verbessert werden soll auch die Kommunikation zwischen Schulen, Direktionen und Ministerium: Schulleiter waren häufig damit konfrontiert, dass wichtige Informationen erst am Freitagnachmittag oder Wochenende ausgeschickt wurden, obwohl die Umstellung für Montag vorzunehmen war. Punkt vier betrifft das Aussetzen von Maßnahmen, die Bürokratie verursacht haben: Das betrifft etwa Meldungen zu Deutschförderklassen.(ett)