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200 Plätze mehr für Medizinstudenten

Politik

Die Bundesregierung wird den Zugang in den kommenden Jahren schrittweise auf 2000 Studienplätze ausweiten.


Für angehende Ärzte gibt es künftig in Österreich mehr Studienplätze als die bisherigen 1800. In den kommenden Jahren wird die Zahl der Plätze für Medizinstudenten schrittweise bis 2028 um 200 auf dann insgesamt 2000 - gerechnet für Human- und Zahnmedizin - an den Medizin-Universitäten erhöht. Das ist Teil eines Medizinprogramms bis 2030, das Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann am Mittwoch angekündigt haben.

Anstoß dafür ist auch die aktuelle Pandemie. Das Programm "Uni-Med-Impuls 2030" soll zu einer Stärkung der universitären Forschung im Medizinbereich führen. Deswegen wird es in den kommenden Jahren auch 30 neue Professuren in wichtigen Bereichen wie Infektiologie und Epidemologie geben.

Mit der Ausweitung der Plätze für Medizinstudenten reagiert die türkis-grüne Bundesregierung auch auf die zunehmenden Probleme bei der Besetzung von Kassenarztstellen von Hausärzten außerhalb der Ballungszentren. Deswegen hat es zuletzt wachsende Kritik und Sorgen von Patienten und Krankenversicherten gegeben.

Vorschläge für Gegenmaßnahmen haben sich gehäuft. So gab es unter anderem den Vorschlag von Länderseite, die Zahl der Studienplätze in Humanmedizin von 1740 beziehungsweise von 1800 zu verdoppeln. Von der Sozialversicherung kam der Plan, Medizinstudenten finanziell zu unterstützen, wenn sie sich im Gegenzug zur Übernahme von Kassenarztstellen verpflichten und nicht als Ärzte ins Ausland, etwa nach Deutschland, gehen. 

Der Obmann der Gesundheitskasse und höchste SPÖ-Arbeitnehmervertreter Andreas Huss begrüßte zwar die Aufstockung, das sei aber noch nicht die umfassende Lösung, die man wolle. Er blieb gegenüber der "Wiener Zeitung" dabei: "Wir brauchen eine Landarztquote." Es nütze nicht, nur mehr Ärzte auszubilden.

Aufstockung ab dem Wintersemester 2022

Es bleibt daher fraglich, ob die jetzige Maßnahme der Bundesregierung als ausreichend angesehen wird. Die Aufstockung der Studienplätze wird im Wintersemester 2022/23 mit 20 Plätzen an der Wiener Medizin-Universität sowie je zehn Studienplätzen in Graz, Innsbruck und an der neuen Medizin-Fakultät in Linz begonnen. Im Jahr 2024/25 soll es weitere 50 Studienplätze geben.

Gleichzeitig gibt es mehr Geld für die Medizin-Unis. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums werden es mit neuen Leistungsvereinbarungen 170 Millionen mehr. Bis zum Ende des Programms im Jahr 2030 soll es dann eine Milliarde Euro sein. (ett)