Der Höhepunkt der fünften Welle soll laut Prognosekonsortium erst diese Woche erreicht werden. Mit 1.785 Covid-19-Erkrankten steigt die Belegung von Normalstationen in Krankenhäusern auf einen Höchstwert 2022. Zugleich gibt die Regierung per Aussendung weitere Lockerungen beim Corona-Schutz bekannt. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, lässt sich mit einem zweiten auf die Pandemieentwicklung erklären.
Zugang auch zu Veranstaltungen erleichtert
Dass mit Samstag, 12. Februar, der Zutritt zum Handel nicht nur Geimpften und Genesenen, sondern auch negativ Getesteten erlaubt wird, hatte die Regierung bereits angekündigt.
Bekannt war zudem, dass auch für den Zutritt zu Museen, Kunsthallen oder Bibliotheken wie im Handel künftig wieder die 3G- statt 2G-Regel gilt. Wobei FFP2-Masken weiterhin getragen werden müssen.
Neu kommt nun hinzu, dass negativ Getestete wie Geimpfte und Genesene mit FFP2-Maske auch wieder sogenannte körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Haareschneiden, Make-up oder die Massage steht damit wieder allen offen. Darüber hinaus fallen auch die Personenobergrenzen bei Veranstaltungen, sofern FFP2-Masken - egal, ob in Innenräumen oder im Freien - getragen werden. Größere Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze sind allerdings nur dann erlaubt, wenn es ein Konsumationsverbot gibt, die FFP2-Maske also durchgehend getragen wird. Auch die Nachtgastronomie bleibt vorerst zu.
Die Pandemie sei zwar noch nicht überwunden, man gehe aber "mit Riesenschritten einer kompletten Wiederherstellung unseres vielfältigen Kunst- und Kulturangebots entgegen", zeigte sich Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) von den Lockerungsschritten überzeugt. "Alle Daten und Zahlen der letzten Wochen zeigen uns: Omikron stellt im Gegensatz zu vorherigen Corona-Wellen derzeit keine akute Bedrohung für unser Gesundheitssystem dar", begründete Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die Entscheidungen.
"Stabile und berechenbare Situation in den Spitälern"
"Dass keine Corona-Schutzmaßnahme länger in Kraft bleibt als unbedingt nötig", beteuerte auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Die "stabile und berechenbare Situation in den Spitälern" ermögliche weniger Regeln, heißt es in der Aussendung.
Die Situation ist anders: Nach rund 14.500 Neuinfektionen pro Tag Ende November waren am 6. Dezember nicht nur 2.465 Betten auf Normalstationen mit Covid-19-Erkrankten, sondern weitere 664 auf Intensivstationen belegt. Bei aktuell 26.406 Neuinfektionen pro Tag und einer Spitze von 44.279 am 1. Februar kommen zu den 1.785 Covid-19-Patienten auf Normalstationen "nur" weitere 194, die eine Intensivbehandlung benötigen. (mad)