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Russisches Gas zu ersetzen kommt den Staat teuer

Von Martina Madner

Politik

3,8 Milliarden Euro hat die Beschaffung von Gas heuer gekostet. 2,5 Milliarden Euro kann der Bund ab 2023 für Ernstfälle lockermachen.


In Österreichs Gasspeichern lagern aktuell 80,57 Terawattstunden (TWh) Gas, das entspricht einem Füllstand von 84,3 Prozent. Österreich kann zwar nicht auf die gesamte eingespeicherte Menge zugreifen, aber rund 20 TWh dürften heimische Energieversorger lagern, weitere 20 TWh sind im Besitz heimischer Unternehmen, 20 TWh macht die strategische Reserve des Bundes aus. Bei einem Verbrauch von 65 TWh im vergangenen Winter und kleineren für Österreich eingespeicherten Mengen in der Slowakei dürfte die Versorgung diesen Winter gesichert sein.

Kostengünstig war das schon heuer nicht, die Beschaffung der strategischen Gasreserve kostete 3,8 Milliarden Euro, weitere 100 Millionen Euro musste für die Gasdiversifizierung, also die Förderung des Transports von nicht-russischem Gas nach Österreich ausgegeben werden. Damit wurde die Abhängigkeit von russischem Gas von vormals 80 auf nun 50 Prozent reduziert.

Mit Energiekostenausgleich für Privathaushalte und Unternehmen sowie der Verschiebung der CO2-Bepreisung vom Sommer auf Oktober kosteten die Investitionen in mehr Versorgungssicherheit mit Strom- und Gas bereits in diesem Jahr 5,2 Milliarden Euro. Dabei wird es aber nicht bleiben.

Deutschland hat satte 200 Milliarden Euro für eine Gaspreisbremse sowie begleitende Maßnahmen zur Versorgungssicherheit geplant. In Österreich aber gibt es vorerst "nur" eine Strompreisbremse.

7,9 Milliarden Euro fürStrom- und Gasversorgung

Angesichts der nach wie vor großen Abhängigkeiten von russischem Gas, fehlender Entkoppelung und damit hoher Strompreise sind auch im kommenden Jahr weitere Schritte in Richtung mehr Versorgungssicherheit notwendig: 3,0 Milliarden Euro gibt der Bund für den Gaseinkauf aus, 3,8 Milliarden Euro für die Strompreisbremse, macht mit Zuschüssen für Unternehmen insgesamt 7,9 Milliarden Euro bis 2026.