Die Zahl der Krankenstände steigt wieder. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) verzeichnete im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Krankenstandsfälle, berichteten die "Salzburger Nachrichten" am Dienstag.
Im Jahr 2021 meldete der Dachverband der Sozialversicherungsträger – die ÖGK ist mit 80 Prozent aller Versicherten der größte Teil davon – laut Statistik Austria 4,2 Millionen Krankenstandsfälle. Im Jahr 2020 waren es 3,7 Millionen. Corona-Fälle sind darin aber nicht enthalten - bis zum 31. Juli 2022 musste man wegen Corona in Quarantäne, die Kosten der Absonderung trug der Staat. Krankenstände wegen Corona schlagen also erst ab 1. August 2022 in den Zahlen der ÖGK bzw. der Sozialversicherungen zu Buche.
In den Jahren vor der Pandemie gab es 4,6 Millionen (2018) und 4,7 Millionen (2019) Krankenstandsfälle. Verglichen damit ist die Zahl alleine für die ÖGK-Versicherten 2022 etwa 27 Prozent höher.
Tendenz weiter steigend
Heuer gab es bereits bis Mitte März 1,5 Millionen Fälle. Auch summiert auf Krankenstandstage liegen die Zahlen 2022 über den Vorjahren: 77,3 Millionen Krankenstandstage kamen zusammen, 68 Millionen waren es im Jahr davor. Die ÖGK hatte in den letzten Wochen bereits mehrfach über hohe Krankenstandzahlen infolge einer stärkeren Grippewelle als in den Corona-Jahren berichtet. Aber nicht nur die starke Zunahme an Atemwegsinfektionen haben die Krankenstände steigen lassen, auch die Coronazahlen tragen nach wie vor dazu bei.
Die Daten für alle Versicherten – zusätzlich zu den ÖGK-Versicherten die Beamten, Selbstständigen und die Bauern – für 2022 werden mit dem im Auftrag der Sozialversicherungen vom Wirtschaftsforschungsinstitut erstellten Fehlzeitenreport erst gegen Ende des Jahres vorliegen. Wifo-Experte Benjamin Bittschi sieht in den nun veröffentlichten ÖGK-Zahlen aber keinen langfristigen Trend und verweist darauf, dass die Zahl der Krankenstandstage pro Beschäftigten seit Jahren eher stagniert. (apa, bs)