Abgewählte wurde am Sonntag in Salzburg die einzige Regierungszusammenarbeit von drei Parteien auf Landesebene - die "Dirndlkoalition" aus ÖVP, Grüne und Neos. Neos müssen sich aus dem Landtag verabschieden, die ÖVP verliert laut den Hochrechnungen drei ihrer bisher 15 Mandate und die Grünen bleiben gleich.

Kommt es nicht zu einem Dreier-Bündnis mit ÖVP und SPÖ haben damit sowohl die Pinken als auch die Grünen eine ihrer jeweils zwei Koalitionsbeteiligungen eingebüßt.

Mit wem Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) künftig regieren will, hat er im Vorfeld nicht wissen lassen - aber er hat auch nichts ausgeschlossen. Die Meinungsforscher gehen davon aus, dass er mit der FPÖ - die stark zugelegt hat - zusammengehen wird. Damit würde nach dem Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich zum zweiten Mal in diesem Jahr eine ÖVP-FPÖ-Regierung neu etabliert.

In Oberösterreich hat sich Landeshauptmann Thomas Stelzer schon 2015 die Blauen zum Partner genommen und blieb auch nach der Wahl 2021 dabei. Mit Salzburg wäre die FPÖ - die vor 2015 eine Regierungsrolle nach der anderen eingebüßt hatte - wieder in drei Ländern Koalitionspartner.

Grüne vielerorts wieder rausgeflogen

Ein Revival erlebt hat zuletzt jedoch auch die "Große Koalition" von ÖVP und SPÖ. Diese gibt es bereits in drei Ländern - in der Steiermark schon seit 2005, in Kärnten (mit SPÖ-Dominanz) seit 2013 (vorher die Grünen mit dabei) sowie in Tirol seit der Wahl 2022. Die Leidtragenden sind die Grünen. 2014/15 waren sie noch in sechs Ländern - als Juniorpartner von ÖVP oder SPÖ - am Ruder, jetzt sind sie es nur noch in Salzburg und Vorarlberg. In Wien wechselte SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig 2020 von Grün zu Pink. Damit bringen es auch Neos auf zwei Koalitionen - wobei freilich die Grünen seit 2019 auch im Bund mitregieren.

Auch wenn das Salzburger Dirndl weggefallen ist, sind die Landesregierungen noch recht variantenreich - und, was lange nicht der Fall war, es sind alle Nationalratsparteien vertreten. Aktuell gibt es mit der Steiermark und Tirol zweimal Schwarz-Rot, einmal Rot-Schwarz (wurde in Kärnten verlängert), zweimal Schwarz-Blau (Oberösterreich und Niederösterreich), einmal Schwarz-Grün (Vorarlberg), einmal Rot-Pink (Wien) - und seit der Niederösterreich-Wahl nur noch eine einzige "Absolute", nämlich die der SPÖ im Burgenland. Wer in Salzburg künftig regiert, werden die Koalitionsverhandlungen zeigen, die Haslauer in Kürze starten will. (apa)