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"Lehrer müssen involviert sein"

Von Bettina Figl

Politik
Optimistisch blickt Alderson in Richtung neue Matura.
© (c) Stanislav Jenis

Britischer Bildungsexperte Alderson sieht Österreichs Zentralmatura positiv.


Wien. Die einen berichten von wochenlangem Lernstress, andere sagen, sie seien "durch die Matura getragen" worden - feststeht: Die Anforderungen der Matura unterscheiden sich von Schule zu Schule sehr stark. Damit soll in den AHS 2014, in den BHS 2015 Schluss sein - denn dann kommt die Zentralmatura. Diese wird aus einer vorwissenschaftlichen Arbeit, drei bis vier schriftlichen Arbeiten und zwei oder drei mündlichen Prüfungen bestehen.

Bis 6. März befindet sich die entsprechende Verordnung noch in Begutachtung, doch seit 2007 bildet die Universität Wien Lehrer für das objektivierte Fremdsprachen-Testverfahren aus.

"Jene Lehrer, die im Testen dabei waren, sind enthusiastisch", sagt Charles Alderson am Rande des Symposiums "Neue Reife- und Diplomprüfung". Er forscht an der Universität Lancaster zu Sprachtests und erklärt: "Das Ziel von standardisierten Tests ist es, unfaire Beurteilung zu verringern."

Doch einige Lehrer fragen sich, ob die neuen Prüfungsmethoden das wirklich leisten können - und sie fürchten mehr Bürokratie. Damit Veränderung stattfinden kann, brauche es Zeit, so Alderson gegenüber der "Wiener Zeitung". Er verweist auf Positivbeispiele wie Slowenien oder die baltischen Staaten; sie wären bei der Implementierung von Bildungsstandards sehr vorsichtig vorgegangen, hätten Lehrer involviert und damit gute Erfahrungen gemacht.

Derzeit arbeitet das Bundesbildungsinstitut Bifie an der einheitlichen Reifeprüfung der Fremdsprachen. Alderson hofft, dass die Verantwortung für die Qualitätskontrolle weiterhin beim Bifie bleibt.