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Streit ums Gehalt

Von Christoph Rella

Politik
Gähnende Leere herrscht derzeit in den Hörsälen - und in den Kassen der Lehrbeauftragten.
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Lehrbeauftragte bangen um ihr Geld, Hochschule spricht von "Rechenfehler".


Wien/Salzburg. In bester Stimmung sind vor kurzem die Studierenden der Pädagogischen Hochschule Salzburg (PH) in die Semesterferien gestartet. Dafür sah man im Lehrerkollegium lange Gesichter. Grund: Einige Lehrbeauftragte, die als freie Dienstnehmer auf Honorarbasis unterrichten, müssen um ihr Geld bangen.

Insgesamt sollen rund 20.000 Euro für 340 im Dezember gehaltene Unterrichtsstunden aushaften. Wie der Personalvertreter der PH Salzburg, Johann Brandstätter, sagte, handle es sich dabei zwar pro Kopf meist um niedrige Beträge in der Höhe von wenigen 100 Euro. Dennoch sei dieser Zustand aus Sicht mancher Kollegen doch schlimm. "Man muss sich vorstellen, man beginnt seine Arbeit und bekommt dann bis Februar kein Geld", klagt er. Für den stockenden Geldfluss verantwortlich sind laut Brandstätter neben der Hochschule vor allem das für die Honorarzahlungen zuständige Unterrichtsministerium in Wien. Dort würden aus Spargründen "mehrere 100.000 Euro zurückgehalten", behauptet der Standesvertreter.

Geld kommt am 1. März

"Stimmt nicht", heißt es dazu aus dem Büro von Bundesministerin Claudia Schmied. Wie eine Sprecherin der "Wiener Zeitung" auf Anfrage mitteilt, werde das Geld auf Basis der von den Hochschulen übermittelten Daten monatlich "pünktlich überwiesen". Dass es in Salzburg im Jänner Probleme bei der Honorarzahlung gegeben habe, sei auf einen Fehler bei der Verrechnung zurückzuführen, heißt es.

Das bestätigt auch der Salzburger PH-Rektor Josef Sampl - und fühlt sich missverstanden. "Lehraufträge werden grundsätzlich an den einzelnen Hochschulen meist erst am Ende des Semesters angerechnet", erklärt er am Montag. "Wir sind kundenfreundlich und rechnen sogar monatlich ab." Und da könne es vorkommen, dass es bei der Verrechnung zu Verzögerungen komme, wobei die PH bei dringenden Fällen einspringe und die Honorare für das Ministerium vorab abgelte, betont der Rektor. Was die aushaftenden 20.000 Euro für Dezember betrifft, so handle es sich dabei um ein "technisches Versehen". Das Geld würde daher anstatt am 1. Februar erst am 1. März an die Lehrbeauftragten überwiesen.