Derzeit wird die Lehrerausbildung für AHS und berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) an den Unis vom Wissenschaftsministerium verwaltet, während die Pädagogischen Hochschulen (PH), wo Volks-, Haupt- und Sonderschullehrer auf den Job vorbereitet werden, dem Unterrichtsministerium unterstehen.

Laut den Reformplänen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle sollen PH und Unis sich künftig gemeinsam um die Lehrerausbildung kümmern, wobei je nach regionalen Voraussetzungen entweder Unis die Federführung übernehmen und Lehrerausbildung an einer "School of Education" anbieten oder aber PH zu "Pädagogischen Universitäten" aufgewertet werden. Aus der Sicht der Angewandten wäre der Aufbau letzterer aber "mehr als suboptimal" und würde "wissenschaftlich/künstlerische Synergien zwischen bestehenden personellen Ressourcen eher behindern als fördern, und er wäre aus Sicht wirtschaftlicher Sparsamkeit und organisatorischer Zweckmäßigkeit kontraproduktiv".

Wie aus der von Bast, Vizerektorin Barbara Putz Plecko und Senatsvorsitzender Ruth Mateus-Beer unterschriebenen Erklärung hervorgeht, soll die Lehrer-Ausbildung künftig an Unis teilweise in Form von interuniversitär eingerichteten Studiengängen abgewickelt werden. Dabei sollen unterschiedliche Unis ihre jeweiligen wissenschaftlichen und künstlerischen Kompetenzen sowie jene von den PH übernommenen einbringen. Die Angewandte will dabei ihr derzeitiges Studienangebot für künstlerische Lehramtsstudien auch auf andere Schulstufen- und formen ausweiten und die "inhaltliche, organisatorische und personelle Verantwortung für die LehrerInnenbildung" in den Bereichen Bildnerische Erziehung, Werkerziehung und Textiles Gestalten übernehmen.

Zusätzlich sollen Qualifizierungsstudien für bereits aktive Lehrer ohne Lehramtsprüfung und Aufbaustudien für Absolventen der Studienrichtungen Design, Architektur und Bildende Kunst eingerichtet sowie Weiterbildungsangebote für Kunstpädagogen etabliert werden. Die Angewandte biete seit 1973 erfolgreich künstlerische Lehramtsstudien an. Wesentliches Bildungsziel dabei sei, "die AbsolventInnen gut darauf vorzubereiten, auf der Grundlage ihrer künstlerischen, wissenschaftlichen, pädagogischen und schulpraktischen Kompetenzen, aktiv zu Entwicklungs- und Transformationsprozessen im Arbeitsfeld Schule beizutragen bzw. solche Prozesse zu initiieren".