Wien. (temp) Auf freiwilliger Basis scheint bei dem Versuch, mehr Frauen in die Politik zu bringen, nicht viel weiterzugehen. Ist doch zum Beispiel die Zahl der Regierungschefinnen in EU-Staaten unverändert niedrig, wie eine Untersuchung des ÖVP-Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen ergab: Wie 2010 gab es 2011 nur drei, nämlich in Deutschland, Dänemark und der Slowakei. In Österreichs Regierung sind noch immer sechs der 14 Mitglieder weiblich (Grafik).

Zwar führt mit Maria Fekter erstmals eine Frau das Finanzressort und hat mit Gabriela Moser (Grüne) eine Frau den Vorsitz in einem Untersuchungsausschuss inne. Dass im Vorjahr Familienstaatssekretärin Verena Remler (ÖVP) ausschied, ließ den Frauenanteil in der Bundesregierung allerdings auf 33 Prozent sinken.

Pünktlich zum Frauentag heute, Donnerstag, brach daher eine Diskussion über Frauenquoten in der Politik aus: ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm bekräftigte ihre Forderung nach einer gesetzlich verpflichtenden Frauenquote auf Wahllisten nach dem Reißverschlussprinzip und wurde von SPÖ und Grünen unterstützt. Die geplante Verkleinerung des Nationalrats lehnt sie ab. Sie würde zu Lasten der Frauen gehen.