Neben der Causa Birnbacher, in der Ex-ÖVP Obmann Josef Martinz angeklagt ist und die Ermittlungen auf FPK-Landesrat Harald Dobernig ausgeweitet werden, gibt es in Kärnten eine Reihe anderer Affären.
Part of the game: FPK-Obmann Uwe Scheuch wurde wegen Geschenkannahme durch einen Amtsträger in dieser Causa zweimal erstinstanzlich verurteilt, zuletzt zu sieben Monaten bedingt und 150.000 Euro Geldstrafe. Scheuch ging in Berufung.
Wahlkampfbroschüre: Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Uwe Scheuch und Landesrat Dobernig (alle FPK) sowie gegen Stefan Petzner (BZÖ) wegen des Verdachts der illegalen Parteienfinanzierung. Es geht um eine aus öffentlichen Mitteln finanzierte Hochglanzbroschüre samt DVD, die kurz vor der Landtagswahl 2009 an alle Kärntner Haushalte verschickt wurde.
Weihnachtsinserat: Im Dezember 2011 schaltete die Kärntner Landesregierung ein Inserat in lokalen Tageszeitungen. Darin wünscht "Ihr Regierungsteam" den Kärntnern ein frohes Fest. Im Bild sind aber nur Landeshauptmann Gerhard Dörfler und seine drei FPK-Landesräte Scheuch, Dobernig und Christian Ragger. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Connect: So hieß eine Werbeagentur im Eigentum der FPK. Die Staatsanwaltschaft ging dem Verdacht nach, ob die Agentur Scheinrechnungen an Unternehmen stellte, die von Aufträgen des Landes profitierten. Der Geschäftsführer der Agentur, Manfred Stromberger, musste als FPK-Landtagsabgeordneter zurücktreten. Der ebenfalls in die Affäre verwickelte Rechtsanwalt Gert Seeber legte den Aufsichtsratsvorsitz bei den Kärntner Messen zurück. Die Staatsanwaltschaft wartet auf einen Bericht der Polizei.
EM-Stadion Klagenfurt: Zur Fußball-EM 2008 wurde in Klagenfurt ein Stadion erbaut. In Summe dürfte das Stadion samt Sportpark mittlerweile an die 93 Millionen Euro an öffentlichen Geldern verschlungen haben. Einen Fußballklub, der die Ränge füllen kann, gibt es nicht.
Russen-Sponsoring: 900.000 Euro haben zwei einbürgerungswillige russische Geschäftsleute 2005 auf ein Hypo-Konto gezahlt. Landeshauptmann Jörg Haider hatte beim damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bezüglich ihrer Staatsbürgerschaften interveniert. Die Russen wurden Österreicher. In einem Prozess stellten sie das Geld als Sponsoring für den Kärntner Rennfahrer Patrick Friesacher dar.
Haiders früherer Sekretär Franz Koloini wurde vom Verdacht der Geldwäsche freigesprochen. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, 200.000 Euro von Konten in Liechtenstein nach Österreich gebracht und auf Sparkonten aufgeteilt zu haben.