
Klagenfurt. Die vom Milliardär Frank Stronach in Gründung befindliche Partei wird bei der kommenden Landtagswahl in Kärnten antreten. Das wurde bei einem "Arbeitsmeeting" am Hafnersee in der Gemeinde Keutschach beschlossen und später bekanntgegeben. Spitzenkandidat wird der Ex-SPÖ-Abgeordnete und Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer.
Die Diskussion über ein mögliches Antreten bei der Landtagswahl habe rasch ein einstimmiges Ja ergeben, ebenso die Frage, ob er als Spitzenkandidat fungieren solle, so Köfer.
"Team Stronach für Kärnten"
Man trete als "Team Stronach für Kärnten" auf, die offizielle Bekanntgabe des Parteinamens werde im September erfolgen. "Ob wir dann noch eine Zusatzbezeichnung hinzufügen, steht noch nicht fest", erklärte Köfer. Momentan seien Teams in den Bezirksstädten in Gründung, "wir müssen jetzt eine Infrastruktur aufbauen".
Die von SPÖ, ÖVP und Grünen am Montag angekündigten Einschränkungen im Wahlkampf stören Köfer nicht: "Materialschlacht hätte es von uns ohnehin keine gegeben, wir können mit all diesen Beschränkungen gut leben." Sicher sei auch, dass das Team Stronach auf Untergriffe verzichten werde und keine Schmutzkübel über die Mitbewerber leeren werde. "Wenn man uns attackiert, dann werden wir uns natürlich zur Wehr setzen", fügte Köfer hinzu.
Noch im September ist eine Gründungsversammlung der neuen Bewegung geplant. Ein Antreten bei der Landtagswahl würde sich laut Köfer auch bei einem Wahltermin im November noch ausgehen, mit dem Sammeln von Unterstützungserklärungen, 100 je Wahlkreis sind nötig, werde demnächst begonnen. "Wir sind für jeden Wahltermin gerüstet."
Vierter Mandatar fix?
Stronach hat offenbar zudem einen weiteren Nationalrats-Abgeordneten an Bord. Dies teilte zumindest Ex-BZÖ-Mandatar Robert Lugar, der unlängst zu Stronach gewechselt war, am Dienstag der APA mit. Details wollte er aber noch nicht preisgeben. Der "Standard" berichtet in seiner Online-Ausgabe, dass es "Gerüchten zufolge" die bisherige BZÖ-Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger sein dürfte. Die offizielle Präsentation des Neuzuganges ist für Mittwochvormittag geplant.
Mit der vierten "übergelaufenen" Abgeordneten braucht Stronach nur mehr einen Parlaments-Mandatar, damit seine Vertreter sich um Klubstatus bemühen könnten.