Wien.
Nun schlagen allerdings die Eltern Alarm. Sie fürchten, dass diese rasante Entwicklung in einen rein elektronischen Unterricht mündet. "Wir sind strikt dagegen, dass keine Printmedien mehr in den Schulunterricht einfließen", sagt Andreas Ehlers vom Österreichischen Elternverein zur "Wiener Zeitung". Freilich sei E-Learning ein wichtiges ergänzendes Hilfsmittel - der Stick dürfe jedoch nicht zum Schulbuchersatz werden.
Die Gefahr dabei: Ein verantwortungsloser Lehrer könne die Schüler einfach Internet-Adressen nachschlagen lassen, um selbst weniger Arbeit mit der Wissensvermittlung zu haben. "Kinder mit den Möglichkeiten des Internets allein zu lassen ist aber verbrecherisch", so Ehlers, "der Lehrer muss ihnen vorher unbedingt beibringen, sich kritisch damit auseinanderzusetzen." Das Wichtigste am E-Learning sei, es stets altersadäquat einzusetzen. Basiskompetenzen in Lesen, Schreiben und Mathematik sollten weiter mit Hilfe von Büchern, im Rahmen der Mensch-Mensch-Beziehung erworben werden.
Ausdrucke kosten
etwas - Schulbücher nicht
"Zu glauben, das elektronische Schulbuch kostet nichts, ist nämlich auch falsch. Fakt ist: Wenn man einen Ausdruck will, müssen ihn die Eltern zahlen. Für Schulbücher gibt es hingegen seit dem vorigen Jahr gar keinen Selbstbehalt mehr", fährt Ehlers fort, der bei der Verwendung von elektronischen Medien ein weiteres Problem ortet. "Der Schulalltag könnte etwa so aussehen: Der Schüler kommt in der Früh zum Lehrer und sagt: ,Entschuldigung, ich hab’ den Stick verloren.‘ Oder: ,So ein Pech, der Stick ist kaputt, gestern war meine Hausübung noch drauf.‘" Vor allem Letzteres könne mit einer im Heft verewigten Arbeit nicht passieren.