Wien. (best) Georg Lucas wurde 1977 damit reich. Keine Filmproduktionsfirma gibt die Rechte dafür seither wieder aus der Hand. Das Merchandising machte "Star Wars" zum erfolgreichsten Filmprojekt überhaupt. Mit den "Star Wars"-Protagonisten, die seit 35 Jahren als Kinderspielfiguren durch etliche Haushalte wanderten, sollen laut "Forbes Magazine" bis 2005 fast 20 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet worden sein.

Jüngst ernteten die Merchandising-Produkte aber Kritik. Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich fordert den Spielzeughersteller Lego auf, einen "Star Wars"-Bausatz nicht mehr zu verkaufen. Dieser sei Volksverhetzung und "Sprengstoff für Kinder". Ein österreichischer Vater soll sich in der Weihnachtszeit aus Empörung über das Produkt an die Kulturgemeinde gewandt haben, die seine Bedenken teilt.
Es geht um "Jabbas Palace". Dieser gleiche einer Moschee, der Wachturm einem Minarett. Die Figuren seien Orientalen nachgebildet, mit Gewehren, Schwertern und Kanonen. Das fertig zusammengebaute Lego-Haus samt Turm seien "ein 1:1-Abklatsch der Hagia Sophia in Istanbul und eines Minaretts". Rassistische Vorurteile gegenüber Orientalen würden bedient, speziell die Kombination aus Kriegsspielzeug - Raketen, Kanonen, Laserpistole - mit Tempelbau sei für Kinder bedenklich, gerade im Hinblick auf ein "friedliches Zusammenleben der Kulturen in Europa".
Es gehe nicht um die Beleidigung religiöser Gefühle, erklärt Birol Kilic, Vorsitzender der Gemeinde. Seine Kritik sei rein pädagogisch motiviert. Eine Klage wegen Volksverhetzung wird erwogen. Doch womöglich wären dann auch Merchandising-Produkte von "Herr der Ringe", "Harry Potter", "Terminator" und noch viele andere betroffen.