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Zwei Köpfe, ein E-Mail und neue Gesichter

Von Matthias Nagl

Politik

Salzburgs ÖVP-Chef Wilfried Haslauer präsentierte sein Schattenkabinett.


Salzburg. Walter Blachfellner (SPÖ) konnte wieder einmal sein Lieblingsprojekt vorstellen. Salzburgs Wohnbaulandesrat präsentierte den Wohnbaufonds am Freitag aber vor ungewohntem Publikum: Er war als Auskunftsperson im Untersuchungsausschuss zur Finanzaffäre geladen.

Blachfellner legte wortreich die Vorteile der Konstruktion dar. Einen Eindruck, der sich in den letzten Wochen verfestigt hat, konnte aber auch er nicht zerstreuen: Der Fonds war eine Konstruktion mit zwei Köpfen, in der der eine nicht wusste, was der andere tat. Blachfellner war nur für die Vergabe-Seite zuständig, er habe so auch keine Ahnung von den Umtrieben der anderen Seite gehabt, der Finanzabteilung, erklärte Blachfellner.

Zu der möglicherweise gefälschten Vollmacht für Finanzgeschäfte sagte Blachfellner, er könne nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass er die Unterschrift getätigt hat. "Wer das nach sieben Jahren kann, ist entweder ein Genie oder er lügt". Aufhorchen ließ er mit der Vorlage eines E-Mails der Hypo Salzburg an die Finanzabteilung. Darin ging es im Juni 2006 darum, wie die mit Jänner 2006 datierte Vollmacht auszusehen habe.

Beinahe alles neu

Während sich der U-Ausschuss im Landtag mit der Vergangenheit beschäftigte, blickte ÖVP-Chef Wilfried Haslauer in die Zukunft. Er präsentierte sein Schattenkabinett für die Landtagswahl am 5. Mai. Haslauer setzt auf neue Gesichter, nimmt sich selbst aber aus. Einen Tag nach dem Rückzug von Sepp Eisl wurde auch die zweite ÖVP-Landesrätin Tina Widmann verabschiedet. Christian Stöckl, der für das Finanzressort vorgesehen wäre, ist Bürgermeister von Salzburgs zweitgrößter Stadt Hallein und sitzt ebenso im Landtag wie Brigitta Pallauf.

Ein wirklich frisches Gesicht ist auch der designierte Nachfolger von Eisl nicht: Josef Schwaiger war bereits zwei Jahre Eisls Büroleiter und arbeitete zuletzt als Abteilungsleiter im Amt der Landesregierung unter Eisl.