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Praktische Gruppenpraxen?

Von Katharina Schmidt

Politik

Ärzte-GmbHs sollen Ambulanzen entlasten, sind aber kein Renner.


Wien. In Wien funktionieren sie, in den Bundesländern hapert es noch in der Umsetzung. So fasst ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger die Tauglichkeit von Ärzte-GmbHs zusammen.

Seit 2010 können sich jeweils bis zu fünf Ärzte zu einer GmbH zusammenschließen, die sich einen Kassenvertrag teilt. Vorrangiges Ziel dieser Reform war es, bessere Bedingungen für Patienten (durch verlängerte Öffnungszeiten) und Ärzte (sie können zum Beispiel leichter in Karenz gehen) zu schaffen. Zudem sollten dadurch Patientenströme von den Ambulanzen in den niedergelassenen Bereich umgeleitet werden.

In Wien gibt es laut Rasinger rund 70 Ärzte-GmbHs. Weitere 90 seien bei der Gebietskrankenkasse beantragt, "aber die bremst aus Gründen, die ich nicht kenne", sagt er. Vielleicht aus finanziellen. Denn anders als in den anderen Ländern gibt es in Wien keine Abschläge. Die Kassen in den Bundesländern würden Ärzten in Gruppenpraxen 4,5 bis 9 Prozent vom Honorar wegnehmen - aber "das, was wir uns durch die Zusammenarbeit ersparen, müssen wir in Personalkosten dazurechnen", sagt Rasinger. Die Kammer beklagt auch, dass Ärzte in den GmbHs per Gesetz nur als Gesellschafter fungieren und nicht angestellt werden dürfen. Weiters müssten die Genehmigungsverfahren vereinfacht und eine fächerübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht werden.

Im Gesundheitsministerium hofft man, dass die GmbHs durch die Gesundheitsreform mehr Zulauf bekommen werden. Zur Kritik der Kammer heißt es, diese sei ohnehin in den Entwurf der GmbHs eingebunden gewesen.