Wien. (pech) Die nächste Bundespräsidentenwahl findet zwar erst im Frühjahr 2016 statt, aber die ÖVP hätte schon einen Kandidaten an der Hand. Zumindest wenn es nach Tirols Landeshauptmann Günther Platter geht. Er brachte bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle ins Spiel. Der Minister denkt allerdings nicht daran, sich als Nachfolger von Heinz Fischer, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren darf, aufstellen zu lassen. "Das ist eine Frage, die sich jetzt nicht wirklich stellt", sagte Töchterle der "Tiroler Tageszeitung". ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch war von Platters Ansage überrascht. Vorerst wolle die ÖVP Töchterle aber als Wissenschaftsminister sehen, und das auch noch nach der Nationalratswahl im Herbst.
Die Bundespräsidentenwahl ist zwar noch in weiter Ferne, dennoch hält sich auch auf der anderen Seite der Regierungskoalition ein hartnäckiges Gerücht, nämlich, dass die SPÖ Nationalratspräsidentin Barbara Prammer als Bundespräsidentin in Stellung bringt. Das wäre interessant, denn Erfahrung, als erste Frau bestimmte Funktionen zu übernehmen, hat Prammer: Sie war die erste Landesrätin in Oberösterreich und die erste Frau an der Spitze des Nationalrats. Möglich, dass sie auch als erste Frau das höchste Amt im Staat einnimmt.
Wissenschaftsminister Töchterle war am Donnerstag mit anderen Dingen beschäftigt. Er übergab den Vorsitz beim Austauschprogramm mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa Ceepus (Central European Exchange Program for University Studies) an Tschechien. Ceepus wurde vor 20 Jahren auf Initiative des damaligen Wissenschaftsministers Erhard Busek gegründet. Seither haben mehr als 24.000 Studierende und 14.000 Lehrende vom Austausch profitiert. Bei der Ceepus-Konferenz in Wien wurde die Republik Moldau als 15. Vollmitglied aufgenommen.