Wien. (neu) Auf ihren Plakaten verspricht die ÖVP 420.000 Jobs. Dabei stützt sie sich auf eine Studie von Eco Austria. Ein unabhängiger Ökonom sowie der Arbeiterkammer-Experte Markus Marterbauer hatten die Studie in der "Wiener Zeitung" als nicht nachvollziehbar" und "unwissenschaftlich" kritisiert. Marterbauer kritisiert, dass das Modell und die dahinter liegenden Annahmen nicht transparent seien.
"Für die Analyse wurde das Makromodell PUMA verwendet - eine Weiterentwicklung eines Projektions- und Analysemodells, das für die Europäische Kommission entwickelt wurde und von dieser ständig angewendet wird. Es steht auf dem höchsten Stand der wirtschaftswissenschaftlichen Technik", repliziert Studienautor Ulrich Schuh. Das Modell sei ausführlich dokumentiert und jedem interessierten Forscher zugänglich. Ebenso seien die wesentlichen Annahmen zur Berechnung der Szenarien dargelegt.
Marterbauer hatte Schuh außerdem sinngemäß vorgeworfen, ein möglichst schlechtes Szenario zu unterstellen, sollten die politischen Maßnahmen nicht kommen, damit der Effekt, wenn sie kommen, stärker ist. "Marterbauer irrt", sagt Schuh. Das "Basisszenario" sei für die Ermittlung der Ergebnisse weitestgehend irrelevant.
Einig sind sich die beiden, dass es völlig unwissenschaftlich ist, das Zieldatum für die 420.000 Jobs von 2025 einfach auf 2018 vorzuverlegen - was die ÖVP aus Wahlkampfgründen getan hat.