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Streik abgesagt: Einigung bei Zentralmatura

Von Bettina Figl

Politik

Entschärfungen bei Reifeprüfung, Bifie: "Im Zweifel für den Schüler."


Wien. Ein mit Klaviermusik und Streichern hinterlegtes Video der Schülerunion zeigt Martin Netzer, Direktor des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie), der von "offenen Baustellen bei der Zentralmatura" und seiner "persönlichen Betroffenheit" von den Verunsicherungen der Schülerschaft spricht: Die ÖVP-nahe Schülerunion, die die Schülervertretung dominiert, setzt die Einigung über die Zentralmatura mit viel Pathos in Szene, der angedrohte Streik ist abgesagt.

Das Bifie hält zwar am Grundkonzept fest - "Das System ist pipifein", so Netzer bei der Pressekonferenz am Montag -, dennoch wird es einige Anpassungen geben, unter anderem in Mathematik: Hier hatten die Schüler von einer unverhältnismäßig hohen Zahl an negativen Arbeiten bei entsprechenden Tests in den 7. Klassen berichtet.

Info statt Demo

Die Adaptionen sehen vor, dass im ersten Teil der Mathe-Matura, bei dem Grundkompetenzen geprüft werden, nur noch ein Punkt pro Beispiel vergeben werden darf, damit bei Nichtlösung nicht mehrere Punkte verloren gehen. Im schwierigeren zweiten Teil können Schüler fehlende Punkte aufholen. Zudem sollen Lehrer darauf hingewiesen werden, dass sie Aufgaben bereits dann richtig beurteilen, wenn diese "im Wesentlichen" korrekt gelöst wurden, sagt Netzer. Zur Vorbereitung erhalten alle 7. Klassen vom Bifie eine Probeschularbeit, die der Lehrer als Schularbeit oder als freiwillige Übung einsetzen kann. Zwischen schriftlicher und mündlicher Matura werden drei anstatt wie geplant zwei Wochen liegen. Darüber hinaus gibt es eine Infokampagne und eine interaktive Übungsplattform, die bis 15. Jänner online gehen soll. Die Schülervertreter sind zufrieden und sehen von den geplanten Protestmaßnahmen ab. Dafür gibt es am 12. Dezember Schülerversammlungen, bei denen über die Änderungen informiert werden soll.