Innsbruck/Wien. Schwerwiegende Management- und Kommunikationsfehler lastet Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) nach den jüngsten Pannen bei der Zentralmatura den Verantwortlichen des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) an. Sie kündigte eine interne Revision an.

"Ich habe die Nase voll und kann das nicht mehr länger akzeptieren", sagte Heinisch-Hosek am Freitag am Rande einer Veranstaltung der SPÖ-Frauen in Innsbruck. Man müsse nun "tabulos" diskutieren, damit die Zentralmatura kommendes Jahr ohne Probleme vonstattengehen könne. Mit Ergebnissen der internen Revision sei in zwei bis vier Wochen zu rechnen. "Dann entscheide ich", meinte die Ministerin.

Vor allem ein Dorn im Auge war Heinisch-Hosek die Kommunikationspolitik des Bifie. Es sei "sehr schlampig" und teilweise unabgesprochen mit dem Ministerium kommuniziert worden. Insbesondere bei der Englisch-Zentralmatura läge das Problem rein an diesen Kommunikations-Defiziten, so die Bildungsministerin.

Bezüglich der Bandbreite beim Beurteilungsschlüssel in den Fremdsprachen habe ihr eine Expertenkommission mitgeteilt, dass die Bewertung so stattfinden könne. Auf die Frage, ob die 63 Prozent-Hürde für eine positive Beurteilung ausgesetzt werde, meinte die Ministerin, dass man auch das in "aller Ruhe" zu entscheiden habe. Sie wolle aber die nun vorliegenden Ergebnisse nicht verfälschen, indem sie die Schlüssel jetzt ändere.

Einer kompletten Auflösung des Bifie wollte Heinisch-Hosek am Freitag nicht das Wort reden. Sie sei jedoch für eine "Redimensionierung" der Einrichtung. Schließlich hätten etwa die zwei vorhandenen Standorte für "Unübersichtlichkeit" gesorgt. Gegenüber der APA erklärte sie, dass die Frage einer möglichen Durchführung der Zentralmatura durch das Ministerium selbst - wie von den Grünen gefordert - im Zuge der "Redimensionierung" diskutiert werden solle. Dabei gelte es herauszufinden, wo das Ministerium selber tätig werden könne. Einen Rücktritt schloss die Ministerin kategorisch aus.