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Österreich ist relativ clean

Von red

Politik

UNO-Drogenchef sieht kaum Problem, Zahl der Heroinabhängigen stark rückläufig.


Wien. Die Neos haben die Debatte um eine Legalisierung von Cannabis in Österreich neu entfacht. Die jungen liberalen Neos gehen sogar noch weiter und fordern die völlige Freigabe aller Drogen. Das lehnt Neos-Chef Matthias Strolz ab, die Cannabis-Legalisierung hat er aber als einzige Parlamentspartei zur Parteilinie erklärt.

International nehmen Liberalisierungstendenzen zu – von den USA bis Tschechien. Der UN-Drogenchef der Vereinten Nationen, Juri Fedotow, sieht in der Drogenfreigabe kein Allheilmittel. Er forciert den derzeitigen Weg, der auch in Österreich beschritten wird: Therapie statt Strafe. Zu Österreich meint er: "Das Drogenproblem ist hier nicht groß. Fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung sind betroffen, die Aufdeckungsrate ist stabil. Ich hoffe, dass das so bleibt."

Laut den aktuellsten Zahlen im "Epidemiologiebericht" 2014 lassen "alle verfügbaren Daten aus dem Drogenmonitoring auf einen starken Rückgang des risikoreichen Heroinkonsums in der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre schließen. Das heißt, es gibt weniger Einsteigerinnen und Einsteiger. Heroinkonsum – meist kombiniert mit anderen Drogen – macht aktuell das Gros des risikoreichen Drogenkonsums in Österreich aus. Etwa 85 Prozent aller Personen in drogenspezifischer Betreuung werden wegen Heroinkonsums behandelt.

Den weltweiten Drogenkonsum deutlich einzudämmen, sei bisher nicht gelungen, sagt Fedotow. Denn das Zurückdrängen einer Droge in einem Teil der Welt habe einen Anstieg derselben in einem anderen Kontinent zur Folge.