Wien. Die für die Erstellung und Durchführung der Zentralmatura zuständige Abteilung des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) übersiedelt ins Bildungsministerium. Das sieht der Entwurf zum neuen Bifie-Gesetz vor. Statt der bisherigen Doppelleitung soll es ab 2017 nur noch einen Direktor geben. Die Zentralmatura 2016 ist von den Strukturänderungen noch nicht betroffen.

Da die Zentralmatura eine "eher dem Hoheitsvollzug zugeordnete Aufgabe" sei, wird die Zuständigkeit "in die alleinige Ressortverantwortung übertragen", heißt es in den Erläuterungen zu dem Entwurf, für den nur eine kurze Begutachtungsfrist bis 2. November vorgesehen ist. Rund um die Konzeption und Abwicklung der Zentralmatura war es in der Probephase zu Pannen gekommen. Die heurige erste flächendeckende zentrale schriftliche Reifeprüfung an den AHS ging reibungslos über die Bühne.

Das Bifie ist auf die Hauptstandorte Wien und Salzburg aufgeteilt und unterhält kleine Zweigstellen in Graz und Klagenfurt. Im Zuge der Überführung der Matura-Agenden in das Bildungsministerium wird das Personal vom Standort Wien übernommen - die Bifie-Mitarbeiter erhalten das Recht eingeräumt, 2017 in ein Dienstverhältnis zum Bund zu wechseln.

Der Standort Salzburg nimmt vor allem die wissenschaftlichen Aufgaben wie die Erhebung der Bildungsstandards oder die Durchführung internationaler Leistungsstudien wie Pisa wahr. Salzburg wird einziger Bifie-Sitz, auf zusätzliche Zweigstellen wird verzichtet. Die Außenstellen in Graz und Klagenfurt bleiben zwar vorerst bestehen, der Aufsichtsrat kann diese aber schließen.

Bis Ende 2016 bleibt das interimistisch bestellte Doppeldirektorium mit der vor allem für den Standort Salzburg zuständigen Claudia Schreiner und ihrem Wiener Pendant Jürgen Horschinegg im Amt. Auch das Budget für 2016 bleibt noch gleich. 2017 soll die Basiszuwendung an das Bifie dann höchstens zwölf Millionen Euro betragen.