Salzburg. (apa/rei) Seit einigen Wochen sitzen in Salzburg zwei syrische Asylwerber in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, Teil einer terroristischen Vereinigung zu sein. Wie am Mittwoch bekannt wurde, befinden sich seit Montag zwei weitere mutmaßliche Dschihadisten in Untersuchungshaft. Die beiden Männer sind französische Staatsbürger und wurden laut "Kronen Zeitung" am vergangenen Wochenende in einem Salzburger Transitquartier festgenommen.

Offenbar sind die Beschuldigten zusammen mit Mitgliedern des IS-Kommandos, das später die Anschläge in Paris verübte, mit gefälschten syrischen Pässen über Griechenland und die Westbalkanroute nach Österreich eingereist. Die Staatsanwaltschaft Salzburg bestätigte am Mittwoch die Verhängung von Untersuchungshaft über die beiden Franzosen. Im Ermittlungsverfahren werde nun überprüft, inwiefern die beiden Verdächtigen mit den Anschlägen in Paris in Verbindung stehen.

Mögliche Schläfer


Ob die Beschuldigten, wie die "Kronen Zeitung" berichtete, tatsächlich in Salzburg als Schläfer auf Befehle für weitere Anschläge gewartet haben, ist jedoch noch unbestätigt.

Bei den bereits im September beziehungsweise im Oktober festgenommenen syrischen Asylwerbern konnte jedoch laut Staatsanwaltschaft bisher keine Hinweise auf geplante Anschläge in Europa oder eine Verbindung zu den Pariser Attentaten vom 13. November. Die Behörden waren auf die Spur der beiden jungen Männer gekommen, weil sie vor anderen Flüchtlingen geprahlt hatten, dass sie in Syrien für die Terrormiliz IS gekämpft hatten.

Laut Reinhold Gsöllpointner, dem Anwalt eines der Beschuldigten, bestreitet der Mann, tatsächlich in Syrien für den IS gekämpft zu haben. Auch die Äußerungen gegenüber anderen Flüchtlingen dementiert der Syrer. Den beiden Männern wird ebenfalls Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Ein Zusammenhang mit den am Wochenende Festgenommenen besteht laut Gsöllpointner nicht.