Wien. Bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich einigten sich Bund, Länder und Sozialversicherung darauf, die Palliativ- und Hospizeinrichtungen auszubauen. Diese Einrichtungen ermöglichen ein Sterben ohne Schmerzen. Für den Ausbau stimmten übrigens alle sechs Regierungsparteien im März des Vorjahres im Zuge der von SPÖ und ÖVP eingesetzten parlamentarischen Enquete-Kommission "Würde am Ende des Lebens".

Am Dienstag wurde im Ministerrat das Gesetzespaket zum Pflegefonds beschlossen. In den Bereich der Palliativ- und Hospizmedizin werden daraus jährlich 18 Millionen fließen. Bund, Länder und Sozialversicherung werden sich die Kosten zu je einem Drittel teilen. "Wichtig ist jetzt, dass diese zusätzlichen Mittel so eingesetzt werden, dass die Hospiz- und Palliativversorgung für alle Menschen in Österreich erreichbar, zugänglich und leistbar ist", sagt Caritas-Präsident Michael Landau. "Die Zweckgebundenheit der 18 Million Euro jährlich bis 2021 gibt Planungssicherheit." All jene Leistungen, die bisher vollständig oder teilweise spendenfinanziert sind, stünden "jetzt auf finanziell sicheren Beinen", so Landau. Es sei wichtig, dass der Hospizbereich nicht von Jahr zu Jahr zittern muss, ob es die Mittel für ein selbsbestimmtes Sterben geben wird oder nicht.

In Österreich gibt es laut dem Dachverband Hospiz 314 Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Im Vorjahr wurden drei Palliativstationen, davon zwei in Niederösterreich und eine in Oberösterreich, neu errichtet.