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Junge Grüne fordern Glawischnigs Rücktritt

Von WZ Online

Politik

Grüne Studierende werfen der Parteichefin unsolidarisches Verhalten und Drohungen vor.


Wien. In einem offenen Brief fordert die Parteijugend der Grünen, die Parteichefin Eva Glawischnig solle "Platz für andere machen". Hintergrund der öffentlichen Rücktrittsforderung ist, dass sich die Jugend gespalten und die Partei die Grünen und alternativen StudentInnen (GRAS) und nicht die abgespalteten Grünen Studierenden unterstützt. In der Presseaussendung spricht Flora Petrik, Bundessprecherin der Jungen Grünen (JG) von Drohungen und Erpressung.

"Jahrelange Versuche" der Grünen Studierenden, die Partei "von innen zu verändern und zu demokratisieren sind am totalen Konsensprinzip gescheitert", so Petrik. Im vergangenen Jahr seien deswegen die Grazer und Linzer GRAS-Gruppen aus der Bundesorganisation ausgetreten. Man wollte "sich öffnen und demokratische Mindeststandards einführen", stattdessen habe Glawischnig den Versuch, "eine professionelle und starke Studierendenorganisation aufzubauen (...) im Keim erstickt", so der Vorwurf.

Konten gesperrt und Gelder entzogen

Hingegen sei die GRAS aufgrund der konsensorientierten Politik der Parteispitze nicht reformierbar. So würde die GRAS verteidigt und gefördert und eine Unterstützung für die Grünen Studierenden unterbunden. "Die Grünen Studierenden haben noch nicht einmal beschlossen, ob sie bei der ÖH-Wahl bundesweit antreten", trotzdem seien Konten gesperrt und zugesagte Gelder zurückgezogen worden. Petrik bezeichnet das Vorgehen als "autoritäre Prozesse" wie jene von Großparteien, zu denen sich die Grünen einst eigentlich als Gegenmodell gegründet hätten.

Luschnik: Absurde Vorhalte, GRAS hat volle Unterstützung

In einer Reaktion stellte Bundesgeschäftsführer Robert Luschnik klar, der offene Brief habe einen ganz eindeutigen Hintergrund: "Seit geraumer Zeit versuchen Personen aus dem Umfeld der Jungen Grünen eine Gegenstruktur zur GRAS aufzubauen. Alle Gremien der Grünen haben unmissverständlich klar gemacht, dass es dafür keinerlei Verständnis gibt."

Diese Botschaft habe Luschnik zufolge zu den "inhaltlich falschen und zum Teil absurden Vorhalten" im offenen Brief geführt. Die GRAS sei eine seit langem erfolgreiche, von den Grünen anerkannte Studierendenorganisation "und hat selbstverständlich unsere volle Unterstützung."