Wien. Wenige Überraschungen gibt es im Budget 2018/19 im Bereich Schule. Die Mittel für die Bildung steigen von rund 8,7 Milliarden Euro (vorläufiger Erfolg 2017) auf rund 8,82 Milliarden Euro für heuer - im Jahr darauf sollen sie bei 8,84 Milliarden Euro liegen. Hauptgründe für das Plus sind Bezugserhöhungen bei den Lehrern und das Anwachsen der Schülerzahlen, auch "infolge der Migrationswelle", was zusätzliche Pädagogen erfordert.

Laut Strategiebericht soll das Budget bis zum Jahr 2022 dann auf insgesamt 9,515 Milliarden Euro ansteigen. Diese Mehraufwendungen sind ebenfalls einerseits durch zusätzliches Personal bedingt, andererseits durch das 2019 für alle neu eintretenden Lehrer verpflichtende neue Dienstrecht. Dieses sieht höhere Anfangsbezüge vor. Bis 2022 werden dafür kumuliert 400 Millionen Euro veranschlagt. 182 Millionen Euro kosten bis dahin der noch von der Vorgängerregierung beschlossene Ausbau der Nachmittagsbetreuung und die Ganztagsschulen. Weitere Mittel ergeben sich aus den ebenfalls bereits im Vorjahr beschlossenen zusätzlichen Berufsschulstunden für manche Lehrberufe sowie Förderungen bei der Erwachsenenbildung, etwa zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses.

Die Mittel aus dem mit 80 Millionen Euro dotierten Integrationstopf sollen 2018 fließen, für 2019 werden sie nicht mehr erwähnt. Explizit angeführt werden die ab Herbst geplanten Deutschförderklassen und -kurse, die die Sprachstartgruppen und Sprachförderkurse ersetzen sollen.

Lücke soll geschlossen werden

Ebenfalls im Strategiebericht finden sich die geplanten Änderungen bei den zusätzlichen Mitteln für die Neuen Mittelschulen. Durch deren "gezielteren Einsatz" - so sollen sie außer Teamteaching auch für andere Maßnahmen wie Förder- oder Leistungskurse verwendet werden können - werde eine "budgetäre Effektivitätssteigerung möglich".

Geschlossen werden soll außerdem die "strukturelle Lücke" im Budget des Bildungsministeriums. Diese entstand durch die vorerst nicht vollständige Abgeltung von Gehaltssteigerungen der Lehrer, so sollte das Ressort zu Einsparungen angehalten werden. Gestopft wurde sie dann aber jedes Jahr provisorisch durch Budgetnachschüsse, die aufgrund der immer älter und damit teurer werdenden Lehrer größer wurden. Die Maßnahme bedeutet nicht zusätzliches Geld, sondern vor allem ein realistischeres Budget, das zumindest mit geringeren nachträglichen Anpassungen auskommt.

Im Wissenschaftsbereich steht das Budget im Zeichen der 2017 beschlossenen Erhöhung des Unibudgets. Dieses wächst von 2019 bis 2021 um 1,35 Milliarden auf rund elf Milliarden Euro. Dazu kommen zusätzliche Mittel etwa für die Nationalstiftung für Forschung und den Wissenschaftsfonds FWF. Mehr Geld gibt es auch durch die im Vorjahr beschlossene Erhöhung der Studienbeihilfe sowie den Ausbau der Fachhochschulen. Ebenso wird die Forschungsprämie mit Beginn 2018 von 12 auf 14 Prozent erhöht. 2017 wurden im Rahmen der Forschungsprämie Ausgaben in Höhe von 586 Millionen Euro geltend gemacht.