Klagenfurt. (pech) Die Kärntner ÖVP wählt heute, Dienstag, auf dem Landesparteitag in Velden am Wörthersee Martin Gruber (35) zum Parteiobmann. Dieser war schon am 4. April als Obmann und Nachfolger von Christian Benger nominiert worden. Vorausgegangen war dem ein heftiger Streit, dem nach der Kärntner Landtagswahl vom 4. März Christian Benger zum Opfer gefallen war. An der personellen Neuaufstellung in Kärnten soll die ÖVP-Parteiführung in Wien nicht ganz unbeteiligt gewesen sein.

Gruber war Vertragsbediensteter des Landes und Nebenerwerbsbauer, ehe er im April des Jahres einen von zwei ÖVP-Landesregierungssitzen in der Koalition mit der SPÖ erhalten hat. 2009 wurde er als 25-Jähriger in Kappel am Krappfeld im Bezirk St. Veit/Glan zum Gemeindeoberhaupt gewählt, als Landesrat musste er das Bürgermeisteramt abgeben.

Die ÖVP erzielte bei der vergangenen Landtagswahl 15, 5 Prozent (Landeshauptmann Peter Kaiser holte für die SPÖ 48 Prozent). Kärnten ist damit eines der Sorgenkinder der Partei. Gruber will die ÖVP nun breiter und personell neu aufstellen. Vom Parteitag erhofft er sich dafür ein Wahlergebnis für sich selbst "mit einem Achter vorn". Die innerparteilichen Querelen der vergangenen Monate sollen ab sofort Geschichte sein - einen Grund für die Streitigkeiten sieht Gruber darin, dass es in der Vergangenheit in der ÖVP keine "flächendeckende regionale Abbildung" gegeben habe. Das wolle man mit den künftigen Parteiobmannstellvertretern ändern: Katja Morgenstern (Bezirk Spittal/Drau), Ronny Rull und Alfred Altersberger (Bezirk Hermagor und Bezirk Villach-Land) sowie die aus dem Bezirk Wolfsberg stammende Ministerin Elisabeth Köstinger stellen sich der Wahl. 460 stimmberechtigte Delegierte werden zu dem Parteitag erwartet, angekündigt wurde auch eine Rede von Bundesparteichef Sebastian Kurz.